VINDALHO | CARNE EM VINHA DE ALHOS

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Vindalho aus Goa in Südwest-Indien ist eines der wenigen indischen Gerichte mit Schweinefleisch.
Dies kommt daher, weil Goa die längste Zeit unter portugiesischer Kolonialherrschaft war, die Einwohner zum Christentum konvertierten und somit Schwein und Rind essen durften. In der Küche spiegeln sich sowohl indische als auch mediterrane Einflüsse wider.
Varianten gibt es mit Huhn, Lamm oder mit Ente.
Auch bekannt unter Vindaloo (englisch).

Tamarinden-«Schoten»

Das Spezielle bei allen Vindalho-Gerichten ist die Verwendung von Essig und sauer-fruchtigem Tamarinden-Konzentrat.
Essig wurde in früheren Zeiten als eine Art Konservierungsmittel eingesetzt. Ich habe ihn hier eher zurückhaltend verwendet, dafür etwas mehr aromatische Tamarinde beigefügt.

Ob frische Tomaten oder -Püree verwendet wird, darüber scheiden sich die Ansichten. Ebenfalls ob überhaupt Tomaten verwendet werden.

Wie jedes indische Curry beginnt die Zubereitung mit einem Masala, einer Gewürzmischung. Diese kann sehr scharf sein, mit der verwendeten Chili-Menge kann man dies jedoch etwas steuern.  
Und wie bei allen Zubereitungen dieser Art lohnt es sich, das Masala selbst zu machen – die Belohnung dafür ist ein umwerfendes Aroma!
Mit einer Kräutermühle ist die Herstellung wirklich ganz einfach.

VINDALHO | CARNE EM VINHA DE ALHOS
SAUER-SCHARFES CURRY VOM SCHWEIN

Indische Küche
2–3 Portionen als Hauptgericht

• 1 grosse, rote getrocknete Chili­schote
• 3–6 rote getrocknete Chili­schoten
• 1 EL Koriander­körner
• 1/2 TL Kreuz­kümmel
• 5 schwarze Pfeffer­körner
• 3–4 Nelken
• 2 cm Zimt­stange
• 3 grüne Kardamom­kapseln, ausgelöste Samen  
• 1/2 TL schwarze (braune) Senfkörner
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• 4–5 Knoblauch­zehen
• 1 knapp daumengrosses Stück Ingwer
• 1 EL Reisessig (oder Apfel­essig)
• 2 EL Tamarinden-Konzentrat

AM VORTAG

1MASALA | GEWÜRZPASTE:
Die grosse Chilischote aufschneiden, Stielansatz und Kerne entfernen, Schote in Stücke reissen.
Zusammen mit den weiteren Gewürzen in einer kleinen Bratpfanne leicht rösten, bis alles zu duften beginnt.
Auskühlen lassen.
In der Kräutermühle fein mahlen.

Knoblauch und weitere Zutaten. dazugeben, zu einer Paste mixen. Je nach Gerät kann zum leichteren Pürieren etwas Wasser beigefügt werden (Wasser kommt beim Schmoren sowieso dazu)!

• 750 g Koteletts vom Schwein (oder 500 g Schweine­schulter ohne Knochen)

2FLEISCH:
Die Knochen von den Koteletts auslösen, in 2–3 Stücke schneiden (lassen).
Fleisch ca. 3 cm gross würfeln (= ca. 500 g).

Fleisch mit der Gewürzpaste mischen.
Knochenstücke dazugeben, mischen.
Zugedeckt im Kühlschrank über Nacht (mindestens jedoch 8 Stunden) marinieren.  

• 200 g Tomaten
• 300 g gelbe Zwiebeln

• 3 EL Ghee (Bratbutter)
• 1/2 TL Kurkuma Pulver
• 1 TL Salz
• 1 Prise Zucker
• 1 Zweig Curry-Blätter

AM ZUBEREITUNGSTAG

3ZUBEREITEN:
Mariniertes Fleisch Küchentemperatur annehmen lassen.
Tomaten schälen, samt den Kernen grob würfeln.
Zwiebeln in Lamellen schneiden, in einem Schmortopf in 1 EL Ghee sanft und unter fleissigem Wenden zu goldgelber Farbe anziehen.
Kurkuma, Salz, Zucker und Curry-Blätter kurz mitdünsten.
Herausheben.

Hitze leicht erhöhen, restliche 2 EL Ghee dazugeben, Fleisch samt Knochen rundum anbraten / anziehen (das Fleisch muss keine Farbe annehmen).

• etwas Wasser

Schliesslich die Tomaten und die beiseitegestellten Zwiebelstreifen beigeben, wenig Wasser angiessen, bis alles knapp bedeckt ist.
Aufkochen, zugedeckt auf kleinem Feuer etwa 45 Minuten schmoren lassen.
Allenfalls ohne Deckel noch leicht reduzieren lassen.
Knochen entfernen, sie dürfen später selbstverständlich abgenagt werden!
Vindalho mit Salz, noch etwas Tamarinden-Konzentrat und Zucker abschmecken.

mittelscharf bis sehr scharf (je nach Anzahl Chilischoten)

*Pappadums sind aus Linsenmehl hergestellte, getrocknete, flache Fladen aus dem Asien-Geschäft. Sie werden in Streifen gebrochen und in Öl frittiert. So vergrössern sie sich auf das Doppelte. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil einer indischen Curry-Mahlzeit.

Dazu passen Pappadums*, Fladenbrote oder Reis.
Um die Schärfe zu mildern, kann auch Raitha dazu serviert werden.

• 1/2 Freilandgurke (100 g)
• 6 Curry-Blätter, gehackt
• 1 Msp. Kardamom­pulver
• 1 EL getrocknete Kokos­raspel

• 100 g Joghurt nature
• wenig Salz

GURKEN-KOKOS-RAITHA:
Gurke nach Belieben schälen, längs halbieren, entkernen und in feine Scheibchen hobeln.
Alle Zutaten mit dem Joghurt mischen und mit wenig Salz abschmecken.

Inspiration: Koteletts zu verwenden habe ich auf Susannes «Magentratzerl» gesehen.
Masala und weitere Zubereitung nach einem Rezept, das ich von Mahesh aus Goa erhalten habe.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Avatar von D.S.K D.S.K sagt:

    Das Rezept klingt so spannend, Vindalho ist ja Schärfe next Level. Ich werde mir das Rezept merken. Lg Cornelia

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Freut mich, dass dir diese Zubereitung gefällt!
      Die Schärfe kannst du hier gut steuern: ich habe nur 3 Chilis verwendet, wir fanden die Schärfe ausreichend.
      Ich weiss, dass in England ein Vindaloo als das überhaupt schärfste Gericht gilt – muss aber ja nicht sein.

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