… also 12 Bilder an jedem 12. Tag eines Monats…
Mir gefällt diese Blog-Aktion von Caro!


Jeden Morgen – nicht nur an Sonntagen! – geniesse ich ein kleines Glas selbstgemachten Joghurt!
Mal mit Honig, mal mit Früchten oder auch mit einem Butterbrot mit Marmite.
Wenn ich das letzte Glas aus dem Kühlschrank nehme heisst es: heute ist Joghurt-Tag – es gilt, frischen Joghurt anzusetzen.
Klar: es gibt verschiedene Methoden, um Joghurt selbst herzustellen.
Dies ist meine Version, seit Jahren erprobt!

1
Zuerst wärme ich die Gläser bei 50 Grad im Ofen vor.
Meistens sind es 9 Stück, weil 3×3 ideal im Kühlschrank Platz finden.

2
Die erforderliche Milch – ich verwende pasteurisierte Vollmilch – wäge ich in eine Pfanne ab, damit alle Gläser gefüllt werden jedoch auch nichts übrig bleibt.
9 mal 130 Gramm = 1170 g.

3
Die Milch kommt in eine Edelstahlpfanne.
Damit der Joghurt später stichfest wird (siehe Bild ganz oben!), füge ich pro Liter Milch 1–2 Esslöffel Magermilchpulver bei.
Alternativ kann die Milch auch auf 80 °C erhitzt und zugedeckt auf 45 °C abgekühlt werden. Dabei entsteht allerdings ein beträchtlicher Vitaminverlust.

4Das Ganze wird sanft erhitzt, bis eine Temperatur von genau 45 °C erreicht ist.
Temperaturen darüber würden die neue Joghurt-Kultur zerstören.

5
Pfanne vom Feuer nehmen, einen guten Esslöffel frisches Joghurt beifügen und gut mischen.
Ich verwende gekauftes, stichfestes Natur-Joghurt ohne Zusätze.
Geeignet sind auch pulverförmige Joghurt-Fermente aus dem Reformhaus: es gibt von diesen Starter-Kulturen verschiedene Sorten. Manche verwenden einfach etwas vom zuletzt zubereiteten Joghurt, dies hängt davon ab, wie «potent» die Kulturen darin (noch) sind.

6
Vorbereitete Milch in die vorgewärmten Gläser füllen.
Ich verwende diese kleinen, gradwandigen Einmachgläser, weil man daraus den Joghurt besser löffeln kann, als aus einem bauchigen Glas.

7
Gläser verschliessen.
Meine Gläser haben einen Glasdeckel mit Gummiring, letzterer gehört einfach zu solchen Gläsern, ist jedoch eigentlich nicht nötig, die Klammern sowieso nicht.

8Die Gläser setze ich in eine Styropor-Box mit Deckel.
Darin hält sich die Temperatur über mehrere Stunden.

9Die Box wird an einem Ort geparkt, wo sie vor Erschütterungen sicher ist – dies ist wichtig für die Entwicklung der Fermente.

ZEHN
Während 6 Stunden findet nun die Fermentation statt.
Die Dauer ist nicht zuletzt abhängig von der Umgebungstemperatur, das muss man ausprobieren.
Während dieser Zeit spüle ich das Frühstücksgeschirr, füttere die Fische, mache dies und auch das, lese ein paar Kapitel in meinem aktuellen Buch «Eine Frage der Chemie» von Bonnie Garmus.

ELF
Nach 6 Stunden piepst mein Timer (ich vergesse das sonst!).
Falls der Joghurt nicht fest geworden ist, kann es an zu kurzer Fermentationszeit liegen, oder die Temperatur in der Pfanne war zu hoch.

ZWÖLF
Die Joghurt-Gläser kommen nun in den Kühlschrank und sollten dort über Nacht ruhen, bis das erste Glas verkostet wird.
Falls der Joghurt als zu sauer empfunden wird, war die Fermentationszeit zu lang, oder es sollte vielleicht mal Joghurt einer anderen Marke beigefügt werden (Punkt 5).
Ausserdem findet im Kühlschrank eine natürliche Nachsäuerung statt – deshalb auch meine Menge von 9 Stück: innerhalb einer Woche aufgebraucht!

Genuss pur: hier mit einer Passionsfrucht aus dem Garten!
(Bild aus «12von12 im Juni 2022»)
Manchmal bereite ich zusätzlich Joghurt in einem grossen 1-Liter-Glas zu.
Anderntags gebe ich den Joghurt in ein mit Gaze ausgelegtes Sieb und lasse das Ganze leicht beschwert während ein paar Stunden abtropfen, bis nur noch 1/3 Masse im Sieb verbleibt: selbst gemachter Frischkäse für Käsekuchen usw.!
Alternativen
Neben Schaf- oder Ziegenmilch kann dank speziellen Fermenten aus dem Reformhaus auch Joghurt aus Soja- oder Kokosmilch und auch aus einem Mandeldrink zubereitet werden.
Machst du dein Joghurt auch selber? Teile mir doch bitte deine Erfahrungen mit!
Mit besten Grüssen aus Fernost,

Hallo Felix,
ich habe beim Aufräumen vor einigen Tagen einen Joghurt bereiter aus den 70er (!!!) Jahren gefunden. Funktioniert super. Ich nehme 1 l Bio-H-Milch 3,8 % und 1 Glas vom selbstgemachten Joghurt. Einfach zusammenrühren. Durch Verwendung von H-Milch spart man sich das Erhitzen.
Normalerweise lasse ich das Gerät 8 Stunden arbeiten.
Beim letzten Einsatz habe ich die Zeit „etwas“ überschritten: 18 Stunden! Ist nix passiert. Joghurt top und nicht zu sauer.
Liebe Grüße aus Hamburg
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Freut mich, dass auch du Joghurt selbst zubereitest!
Ja, so gibt es eben verschiedene Möglichkeiten dafür. Bei mir waren auch mal massive «Überstunden» dabei, der Joghurt wurde dadurch fast zu fest.
Mit besten Grüssen aus Fernost, Felix
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Lieber Felix Tolles Ritual – da bewundere ich dich einmal mehr…. Einen schönen Sonntag Liebe Grüsse Susi
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Ist nicht nur ökologisch, sondern auch viel besser, als gekauft!
Vor Jahren gab es hier in Thailand als Natur-Joghurt nur welchen, mit einem leichten (künstlichen Vanille?-) Aroma (bääääh!), das war für mich der Anlass zum Selbermachen!
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👍😘
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Lieber Felix,
ich bin beeindruckt. Mal wieder.
Joghurt vertrage ich leider nicht mehr – so tröste ich mich morgen mit „Deinem“ Gurken-Risotto. Das macht nämlich immer gute Laune!
Liebe Grüße und Dank für Deine Beiträge!
Sandkorn
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Meine Joghurt-Produktion ist eigentlich deshalb entstanden, weil es hier vor über 10 Jahren (noch) kein reines Natur-Joghurt gab: alle waren irgendwie leicht aromatisiert (einfach grässlich!). In Unwissenheit habe ich damit mal Tzatziki zubereitet – das Resultat war so ziemlich ungeniessbar!
Und ja: der Gurken-Risotto schmeckt immer wieder – auch ohne Jakobsmuscheln!
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Passionsfrucht aus dem eigenen Garten … Du weißt, dass ich gerade dahinschmelze und dich unendlich beneide!
Joghurt habe ich noch nie selber gemacht. Ich wollte schon lange, aber dann war doch der Gang in den Supermarkt einfacher. Mal schauen, ob dein Schubser ausreicht.
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Hoffentlich mein Schubser und: keine Stabilisatoren, keine Konservierungsstoffe, keine Verdickungsmittel, keine …
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Salut Felix
In unserem 2-Personen-Haushalt vertilgen wir mindestens 3 Liter Joghurt wöchentlich. Mir war es allmählich zuwider, jeden Morgen um 7 Uhr feststellen zu müssen, dass ich ‚heute schon 3 Sorten Müll (Karton, Plastic, Alu) produziert ‚habe. So experimentierte ich auch mit Selbermachen, war anfangs aber nur mässig erfolgreich. Seit dem Küchenumbau haben wir einen Backofen mit Joghurt-Taste: 6h (verstellbar) 42°C (nicht verstellbar) feucht. Funktioniert jetzt prima. However: Ohne Erhitzen der Milch auf mindestens 80°C wird die Proteinstruktur der Milch nicht genügend verändert, d.h. das Joghurt fermentiert zwar, bleibt aber flüssig. Bei Erhitzung auf mehr als 80°C wird das Joghurt auch ohne Milchpulver stichfest. Selbstverständlich muss die Milch vor der Impfung wieder auf 45°C abgekühlt werden. Dies gilt auch für Past-Milch und hat mit der Sterilisierung der Flüssigkeit nichts zu tun. So die Auskunft von Swissmilk (Vereinigung der Schweizer Milchproduzenten). Die Zugabe von Milchpulver lehne ich ab, da es natürlich ein ökologischer Unsinn ist, eine Flüssigkeit von lediglich 13% Trockensubstanz auf faktisch 0% zu trocknen, dabei aber Verpackungsmüll zu vermeiden…
Gruss Bea
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Hallo Bea!
Danke für deine nützlichen Ausführungen – das mit den 80 Grad um eine stichfeste Konsistenz zu erreichen, wusste ich nicht. Bei der nächsten Joghurt-Produktion werde ich dies natürlich ausprobieren und im Beitrag entsprechend ergänzen!
Mit besten Grüssen aus Fernost, Felix
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Nochmals danke für deinen Tipp mit den 80 Grad.
Das habe ich nun mit Erfolg ausprobiert.
Beim Erhitzen entsteht allerdings ein beträchtlicher Vitaminverlust.
Ich habe im Beitrag eine entsprechende Ergänzung geschrieben.
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