ERBSENSUPPE

Ich erinnere mich, dass es Suppe aus gelben Erbsen meistens in den Tagen um den Jahreswechsel gegeben hat.
Meine Grossmutter kochte sie literweise, es gab sie deshalb an mehreren Tagen und mein Vater, der oft zu Spässchen aufgelegt war, sang dann jeweils:
«🎶 Es ist noch Suppe da, es ist noch Suppe da! 🎶».

Ein Kalbszünglein wurde stets mitgekocht. Dünn aufgeschnitten verschmähte ich dieses als Bub damals und weiss deshalb nicht mehr, womit es serviert wurde. Wahrscheinlich mit Meerrettich oder mit einer Sauce?

Obwohl in Thailand alles vom Tier auf die Schlachtbank kommt, habe ich Zunge hier noch nie gesehen und deshalb ein Stück Schweinsnacken mitgegart.
Und anstelle von Geräuchertem kam ein grosses Stück Schwarte von hier hergestelltem Schinkenspeck «Tiroler Art» in die Suppe.

GELBERBSENSUPPE

für ca. 1 Liter
4–6 Portionen

• 100–125 g gelbe Spalt­erbsen

1AM VORTAG:
Erbsen in reichlich kaltem Wasser zugedeckt über Nacht einweichen.
Menge der Erbsen je nachdem wie dick die Suppe werden soll.

• 1 Zwiebel
• etwas Sellerie und Lauch
• 1 Lorbeer­blatt
• 1 Nelke
• etwas Macis (Muskat­blüte), ganz
• 1 Schweins­füsschen
• 800 ml Gemüse­bouillon
• 200 ml Wasser

2AM ZUBEREITUNGSTAG:
Erbsen abgiessen, in einem Sieb überbrausen. Gut abtropfen lassen.
Zwiebel und Gemüse klein schneiden.
Alles samt den weiteren Zutaten in der Bouillon und Wasser erhitzen.
Zugedeckt 2–3 Stunden sanft köcheln lassen.
Ab und zu umrühren, damit nichts ansetzt.

Nach Belieben:
• 1 Kalbs­zunge
……und
• 400–500 g geräuchertes Schweine­fleisch (Schäufele = Kasseler, Rippli, Roll­schinken)

Die letzte halbe Stunde nach Belieben Zunge und geräuchertes Fleisch beigeben.

Währenddessen die Croûtons und den Wasabi-Dip zubereiten.

• 100 ml Rahm
Curry-Pulver (eine Spur!)
• Salz, Pfeffer aus der Mühle

3FERTIGSTELLEN:
Fleisch, Füsschen und Gewürze herausnehmen.
Suppe in der Pfanne mit dem Stabmixer fein pürieren.
Rahm dazugeben, abschmecken.

4ANRICHTEN:
Zunge: die raue Haut erst jetzt abziehen, Fleisch in dünne Tranchen schneiden.
Kasseler: am besten mit der Aufschnittmaschine fein aufschneiden.

Suppe in Tassen oder Tellern anrichten, mit den Croûtons bestreuen.
Fleisch mit in Röllchen geschnittenem Grün der Frühlingszwiebelchen bestreuen.
Mit dem Dip servieren.
Dazu passt Baguette oder Ciabatta-Brot.

mittelscharf (nur der Dip)

• 2 Tranchen Toast­brot (= ca. 70 g)
• 1 Frühlings­zwiebelchen  
• 1 EL Weiss­wein
• wenig Salz
• 1 Knoblauch­zehe, sehr fein gehackt oder ausnahms­weise gepresst

• 2 EL Olivenöl

CROÛTONS:
Brot entrinden, in 1 cm grosse Würfel schneiden, weisse und hellgrüne Teile vom Frühlingszwiebelchen hacken.
Beides in einer ofenfesten Form mischen.

Wein mit Salz, Knoblauch und Öl sehr gut verquirlen/aufschlagen, über die Brotwürfel träufeln, gut mischen und gleichmässig in der Form verteilen.
Entweder in der Heissluft-Fritteuse oder im oberen Bereich des Ofens bei 200 °C 8–12 Minuten backen, die Croûtons müssen wirklich sehr knusprig werden!

• 50 g Mayonnaise (hoffentlich selbst gemacht!)
• 25 g Natur­joghurt oder Halbfett­quark
• wenig Limetten­saft (Limetten­presse!)
• 1–2 TL Wasabi-Paste (Menge ganz nach Belieben)
• wenig Salz

WASABI-DIP:
alles mischen, abschmecken.

Tipps:

  • Kalbszunge ist meistens bereits gekocht erhältlich.
  • Anstelle vom Wasabi-Dip passen auch Meerrettich, eine Tomaten- oder eine Piemonteser-Sauce (Pilze, Tomaten, Kapern).

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