ANANAS-SÜPPCHEN MIT HUHN

am

Für diese vietnamesische Suppe
gibt es wahrscheinlich so viele verschiedene Rezepte, wie Ananas in meinem Garten wachsen: nämlich sehr viele!

Es galt einmal mehr
Ananas (Duden: Ananasse!) zu verwerten.
Bereits hatte ich Glacé, Sorbet, Chutney, Konfitüre, ein ceylonesisches Ananas-Curry, Pineapple Chicken und mehr zubereitet.
Aber noch immer leuchten mir die ziemlich reifen gelb-orange-farbenen Früchte entgegen, wenn ich durch den Garten gehe.
Und bevor ich alle den Vögeln preisgebe – denen ich durchaus eine Süssigkeit gönne – will ich noch ein Süppchen daraus zubereiten.

Süppchen
sind in Asien allgegenwärtig. Ob mit viel oder wenig Flüssigkeit (suppig oder doch eher nicht?), sei dahingestellt. Das kommt ganz auf den Typ der Suppe an!

Hier ein eher suppiges Gericht
mit Ananas, Huhn, Tomaten, reichlich Kräutern und Mungbohnensprossen. Nicht authentisch vietnamesisch, aber dennoch sehr lecker!

ANANAS-SÜPPCHEN MIT HUHN

vietnamesisch inspiriert
3–4 Portionen als Hauptgericht mit Reis

3–4 getrock­nete Shiitake Pilze (ca. 15 g)

1VORBEREITEN:
Pilze mit kochendem Wasser bedecken, 20 Minuten einweichen. Mit einem kleinen Teller bedeckt, bleiben die Pilze ganz im Wasser!
Pilze abtropfen, ausdrücken, Einweichwasser auffangen beiseitestellen.
Stiele wegschneiden, entsorgen. Hüte in Streifen schneiden, beiseitelegen.

• 1 TL Fischsauce
• 1/2 TL Maisstärke
• 150–200 g Pouletbrust

Fischsauce und Stärke mischen.
Fleisch in möglichst feine Scheibchen schneiden, dazugeben, marinieren.

1 Ananas, 800 g–1 kg, samt Blatt­schopf gewogen

Blattschopf und Stielansatz entfernen: geht am besten mit einem Brotmesser! (ca. 700 g)

Ananas auf diese eher unübliche Art schälen:

• Schale möglichst dünn wegschneiden, entsorgen

• jetzt nochmals auf die selbe Weise von oben nach unten schneiden, jedoch dicker, so dass alle «Augen» weggeschnitten werden. Diese Abschnitte grob würfeln, in einen kleinen Mixer oder Cutter geben

• verbleibende Frucht längs achteln, mittigen Strunk grosszügig wegschneiden, grob würfeln und ebenfalls in den Mixer geben

• Ananas-Achtel schliesslich quer in knapp 1 cm breite Scheibchen schneiden, beiseitestellen (= gut 300 g)

• Abschnitte im Mixer knapp mit Wasser bedecken, fein pürieren

• durch ein feines Sieb passieren, was am besten mit der Rundung einer kleinen Schöpfkelle geschieht, Rückstände gut auspressen, dann entsorgen  

• passierte Flüssigkeit mit dem Einweichwasser der Pilze und Wasser auf ca. 600 g ergänzen: dies ist der Fond für die Suppe

• 200 g Tomaten
• 1 Stängel Zitronen­gras

Tomaten grob würfeln.
Zitronengras quetschen*, verknoten.

*geht am besten mit dem Boden von einem Mug!

• 1 Bund Thai-Basilikum
• 1 Bund Pfeffer­minze
• 100 g Mung­bohnen­sprossen (Soja­sprossen)

bereitstellen.

• 2 Knoblauch­zehen
• 2 Chili­schoten
• 1 EL Reisöl (oder ein anderes Pflanzenöl zum Braten)
• 2 EL (30 ml) Fisch­sauce

2ZUBEREITEN:
Knoblauch und Chili samt den Samen fein hacken.
Im Öl zuerst die Shiitake-Streifen kurz anziehen, dann Knoblauch und Chili beigeben.
Dünsten, bis auch der Knoblauch leicht Farbe annimmt.
Mit Fischsauce ablöschen, auf die Hälfte reduzieren.
Die Fischsauce riecht dabei ziemlich streng, ihr Aroma in der Suppe wird jedoch sehr mild sein!
Mit dem Ananas-Fond aufgiessen, aufkochen.
Zitronengras, Ananas-Stücke und Tomaten dazugeben, etwa 10 Minuten sanft köcheln lassen.

• 1 EL Fisch­sauce
• 1 TL Mais­stärke

Fischsauce und Stärke mischen, beigeben, köcheln lassen, bis die Suppe leicht bindet.

Kann bis hierher vorbereitet werden!

• 1/2 EL Reisöl (oder ein anderes Pflanzen­öl zum Braten)
• schwarzer Pfeffer aus der Mühle

3FERTIGSTELLEN:
vorbereitete Poulet-Scheibchen im Öl bei guter Hitze braten.
Würzen, zur Suppe geben.

Suppe mit Fischsauce und Pfeffer abschmecken.
Zitronengras-Knoten entfernen.
Von den Kräutern und Sprossen lediglich wenig zur Suppe geben, in Suppenschalen anrichten.
Restliche Kräuter und Sprossen separat dazu reichen, damit sich alle damit bedienen können.

Suppen dieser Art werden in Asien stets mit Reis serviert.

mittelscharf (2 Chilischoten)

Tipps:

Die Gläser dienen zum Farbvergleich!
  • Fischsauce ist nicht gleich Fischsauce!
    Die verschiedenen Arten unterscheiden sich in Geschmack und Farbe. So ist z.B. jene aus Tintenfischen heller, als eine Fischsauce aus Sardellen. Mit zunehmender Lagerung, bzw. Aufbewahrung im Haushalt, dunkelt Fischsauce nach.
    Beim Einkauf unbedingt auf gute Qualität achten!
  • Wer Fischsauce gar nicht toleriert, kann auch Sojasauce verwenden. Das Ergebnis wird jedoch nicht das selbe sein!
  • Für dieses Süppchen reicht diese eher kleine Menge Fleisch durchaus – die Ananas soll ja die Hauptrolle spielen!

Inspiration: der Drang (Zwang?!) zur Inspiration waren eigentlich die vielen Ananas (Duden: Ananasse!), die gleichzeitig in meinem Garten reif wurden.
Die Quellen meiner Recherche nach einem Originalrezept waren derart widersprüchlich, dass ich ganz einfach mein eigenes, nicht vietnamesisch authentisches Rezept kreiert habe!

Ananas als Dekoration
Den Blattschopf einer Ananas nicht wegwerfen! Selbst wenn man ihn nicht wie ich wieder einpflanzt (eine neue Ananas wächst daraus!), hat er mindestens auch noch eine dekorative Seite:
Blattschopf in eine Vase setzen, die Schnittfläche muss ganz im Wasser liegen. Wahrscheinlich bilden sich Würzelchen und die Blattkrone hält sich über Monate, selbst wenn sie nicht weiter wächst.

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. You really bring the best out of the pineapple! 🙂

    Gefällt 1 Person

    1. FEL!X sagt:

      Thank you Ronit! I’m glad you like this kind of asian soup!

      Gefällt 1 Person

  2. D.S.K sagt:

    Ananas im Garten? Du hast ein Leben. Zumal die in Thailand auch so gut schmecken. Die Suppe liest sich extrem lecker. Liebe Grüße Cornelia;-)

    Gefällt 1 Person

    1. FEL!X sagt:

      … ja Ananas! Dafür aber keine Aprikosen und Pfirsiche…
      Freut mich, dass dir mein Süppchen gefällt – hohe Nachkoch-Empfehlung!

      Gefällt 1 Person

  3. Eine wunderbare Vorstellung: Ich gehe raus in meinen Garten und kann Ananas ernten….. 😉

    Gefällt 1 Person

    1. FEL!X sagt:

      Ich geniesse dies und schätze es auch entsprechend! Und dies einfach nur, weil ich jeden Blattschopf wieder einpflanze!
      Andere haben dafür im Moment Aprikosen, von Pfirsichen (die ich sehr vermisse!) ganz zu schweigen.

      Like

Schreib doch was! Durch die Verwendung dieser Kommentarfunktion bist du mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten auf dieser Website einverstanden. Details siehe im Menü DATENSCHUTZ.

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..