Das Wort Curry stammt vom tamilischen Wort «kari» ab, das «Fleisch» oder auch «Beilage» zum Reis bedeutet. Während der britischen Kolonialzeit in Indien wurde der Begriff ins Englische übernommen.
Auch wenn das Wort Curry indische Ursprünge hat, waren es die Briten, die den Begriff in seiner heutigen Bedeutung prägten.
Südindische Currys zeichnen sich durch die Verwendung von Kokosnuss, schwarzen Senfkörnern und Curry-Blättern aus – selbstverständlich begleitet von einer sehr aromatischen Curry-Paste.
Die Herstellung einer Curry-Paste ist weniger aufwändig, als vielleicht gedacht, denn sie lässt sich nicht nur in einem Mörser, sondern auch in einer Kräutermühle (ohne grossen Aufwand!) zubereiten. Ausserdem kann sie bereits am Vortag hergestellt werden, eine grössere Menge davon lässt sich auch problemlos einfrieren.
Keine Angst vor der relativ grossen Menge an Schalotten, in der indischen Küche zählen diese sozusagen zum Gemüse! Einer späteren «Gasentwicklung» wirken Koriander und Kreuzkümmel wirkungsvoll entgegen!

TOMATEN-CURRY MIT HUHN
«KERALA STYLE»
Südindische Küche
4 Portionen als Hauptgericht

• 25 g Kokosraspel, frisch (oder 20 g getrocknet)
• 1/2 TL Korianderkörner
• 1/2 TL Kreuzkümmel
• 1 Knoblauchzehe
• 30 g Schalotten
• 1 daumengrosses Stück Ingwer
• 1–2 Chilischoten
• 1 TL Kurkumapulver
• 1/2 TL Salz
• 1/2 EL Tamarinden-Extrakt

1CURRY-PASTE:
Kokosraspel in einer beschichteten Pfanne ohne Fett hellbraun rösten. Beiseitestellen.
Koriander und Kreuzkümmel ebenfalls kurz rösten, dann fein zerstossen.
Knoblauch, Schalotten und Ingwer grob hacken.
Chili (nach Belieben entkernen) fein hacken.
Alles samt Kurkuma, Tamarinden-Extrakt und Salz im Mörser zu einer Paste zerstossen. Falls eine Kräutermühle verwendet wird braucht es 1–2 EL Wasser, damit eine Paste entsteht.
Beiseitestellen.
Kann bis hierher bereits am Vortag vorbereitet werden!

• 400 g Tomaten (oder 1 Ds. gewürfelte Pelati)
• 50 g Schalotten
• 1 Zweig Curry-Blätter (ca. 20 Blätter)
• 2 EL Ghee (Bratbutter)
• 100 ml kräftige Geflügelbouillon
2ZUBEREITEN:
Tomaten schälen, grob würfeln. Schalotten hacken. Curry-Blätter vom Zweig zupfen.
Schalotten im Ghee kurz anziehen. Curry-Paste dazugeben, unter Wenden sanft anbraten, bis die Gewürze zu duften beginnen.
Tomaten, Curry-Blätter und Bouillon beigeben, aufkochen.
Nicht ganz zugedeckt sanft köcheln lassen, bis die Tomaten leicht zerfallen, was bei frischen Tomaten gut 30 Minuten dauert.
• 500 g Pouletbrust
(oder Fischfilets, Crevetten, siehe Tipp)

längs in ca. 3 cm breite Streifen, diese quer in 1 cm dicke Stücke schneiden.
Zu den Tomaten geben, ca. 15 Minuten weiter sanft köcheln lassen.
• 1 Ds. Kokoscreme (Cream of Coconut), 160 ml
kurz vor dem Anrichten beigeben, nur noch heiss werden lassen.
• 1 Zweig Curry-Blätter (ca. 20 Blätter)
• 1 TL schwarze (braune) Senfkörner
• 2 EL Ghee (Bratbutter)
3FERTIGSTELLEN:
Curry-Blätter vom Zweig zupfen.
Senfkörner im Ghee erhitzen, bis sie beginnen aufzupoppen.
Curry-Blätter dazugeben, kurz rührbraten.
Über das angerichtete Curry geben.
Mit Basmati- oder Jasmin-Reis servieren.
mittelscharf (selbst mit 2 Chilischoten!)
Tipps:
- anstelle von Kokoscreme kann auch 250 ml Kokosmilch, die separat auf 160 ml eingekocht wurde, verwendet werden.
- wer keine frischen Curry-Blätter auftreiben kann – in indischen Geschäften mit Frisch-Gemüse – sollte sie einfach weglassen. Getrocknete Blätter sind kein guter Ersatz: sie haben leider praktisch kein Aroma.
- dieses Curry schmeckt auch wunderbar mit Fisch oder Garnelen. Fischfilets in mundgerechten Stücken oder Crevetten «Tail-on» nur etwa 3–4 Minuten mitgaren.
Wer Kokoscreme gerne selber herstellen möchte, findet hier eine Anleitung. Erfahrung im Klettern vorausgesetzt!