Avocados gehören zur Familie der Lorbeergewächse und sind botanisch betrachtet Beerenfrüchte.
Als Mittelding zwischen Frucht und Gemüse überraschen Avocados mit einem cremig-zarten Fleisch und nussigem Aroma.

Eine Besonderheit: Avocados zählen zu den so genannten klimakterischen Früchten: diese werden am Baum überhaupt nicht reif. Der Reifeprozess beginnt erst nach der Ernte.
Zu Hause geschieht dies am besten in Zeitungspapier eingewickelt oder in der Nähe von Äpfeln und Bananen bei Raumtemperatur.
Wenn sich die Schale der Sorte «Hass» schwarz-violett verfärbt hat, ist sie reif. Grünschalige Sorten verändern ihre Farbe nicht, sie sind reif, wenn ihre Schale auf sanften Druck nachgibt.
Avocados sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden.
Avocados sind bei all ihrer delikaten Feinheit selbst nicht sehr aromatisch. Statt für Dill oder andere Aromen habe ich mich für ein Topping «à la jardinière» entschieden: kleine Gemüsewürfelchen.

AVOCADO-MOUSSE
MIT TOPPING «À LA JARDINIÈRE»
4 Portionen als Vorspeise
…oder
2 Portionen als kleine Mahlzeit

• 1/2 unbehandelte Zitrone
• 130 g Joghurt nature
• 1 EL Mayonnaise (hoffentlich selbstgemacht!)
• 1/2 TL Worcestershire Sauce
• 1/2 TL Salz, weisser Pfeffer aus der Mühle
• 1/4 TL Zucker
• 1/4 TL Korianderkörner, frisch gemahlen

1MOUSSE:
Von der Zitrone die Schale fein abreiben (Micro-Zestenreibe!), den Saft dazupressen (ca. 20 ml).
Weitere Zutaten beigeben, würzen.
• 1–2 Avocados, ca. 350 g
• 1 Bund Schnittlauch

Avocados rundum bis zum Kern einschneiden, Hälften gegeneinander drehen, Kern entfernen, Schale abziehen.
Avocado-Fleisch in groben Stücken direkt zur vorbereiteten Joghurt-Sauce schneiden.
Schnittlauch in Röllchen schneiden dazugeben.

Alles in einem Mixglas fein pürieren (= ca. 400 g).
• 3 Blatt Gelatine à 1,6 g

Gelatineblätter in einem Pfännchen mit wenig Wasser einweichen.
Wasser bis auf etwa 1 EL abgiessen, Gelatine auf kleinstem Feuer schmelzen, was nur ein paar Sekunden dauert. Vom Feuer nehmen.
3–4 EL von der Avocado-Masse darunterrühren, dann in das Mixglas zurückgeben und alles nochmals gut mischen.
• 1 Freilandgurke, ca. 200 g
• 1 weisser Rettich, ca. 150 g

Aus der Mitte der ungeschälten Gurke hauchdünne Scheibchen hobeln, ebenfalls vom geschälten Rettich (Trüffelhobel!).

Diese Scheibchen zur Hälfte überlappend an die Innenwand von 2–4 Gläsern «kleben» (weil die Scheiben feucht sind, haften sie von selbst!).
Für ein Glas von 6–7 cm ø braucht es von beiden je 5 Scheibchen.
Avocado-Masse in die Gläser füllen: 4×100 g oder 2x 200 g.
Zugedeckt mindestens 3 Stunden (besser über Nacht!) im Kühlschrank anziehen lassen.
Kann bis hierher vorbereitet werden!
• 150 g Tomaten
• 30 g Rohschinken (dicke Tranche!)
• 1 Bund Schnittlauch
• 1 TL Condimento bianco (Aceto balsamico bianco)
• 2 TL Olivenöl
• Salz, Pfeffer aus der Mühle

2JARDINIÈRE:
Tomaten schälen, entkernen, in kleine Würfel schneiden (= ca. 100 g), ebenfalls den Rohschinken.
Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
Vom restlichen Rettich 50 g ca. 1/2 cm gross würfeln.
Gurke schälen, Kerne entfernen, 100 g ebenso gross würfeln.
Alles mit den weiteren Zutaten mischen, würzen.

3FERTIGSTELLEN:
Die Jardinière ohne die entstandene Flüssigkeit auf der Avocado-Mousse verteilen, nach Belieben mit ein paar Schnittlauchfäden und dünnen Zitronenscheiben garnieren.
Mit Baguette servieren.
nicht scharf
Tipps:
- Meine schweren Whisky-Gläser mit einem 4 cm dicken Boden haben den Vorteil, dass sie trotz 7 cm ø nur wenig fassen. Bei engeren Gläsern kommt die Garnitur mit den Gurken- und Rettichscheibchen nicht so gut zur Geltung.
- Ich habe nur so viel Gelatine verwendet, damit die Masse leicht anzieht.
Wer die Mousse anders servieren und Nocken abstechen möchte, muss mindestens 5 Blatt Gelatine verwenden.
Ich LIIIEBE Avocado in allen Variationen. Auch wenn umwelttechnisch nicht sehr ökologisch . Muss sie ja nicht jeden Tag essen.
Danke fürs Rezept.
Liebe Grüsse
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Freut mich, dass dir meine Zubereitung gefällt! Und ja, so sehe ich das auch!
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Sehr fein und, wie ich glaube, bei eurer Hitzewelle genau richtig. Lg
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Die Hitzewelle war wohl eher im Norden Thailands, hier im Süden haben wir davon nicht viel gemerkt: übliche 32 Grad!
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