RASA IDLI

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Idli! Diese Bezeichnung lässt auf etwas kleines, feines schliessen! Und so ist es auch: feinporige, runde, dampfgegarte Reis-Linsen-Küchlein der indischen Küche.

«Rasa» bedeutet eigentlich einfach «Saft», womit gemeint ist, dass die fluffigen Küchlein nicht trocken daherkommen.

Traditionellerweise werden sie in Indien, zusammen mit Kokosnuss-Chutney, zum Frühstück gereicht, ich habe sie jedoch als Abend-Mahlzeit serviert!

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Reis und Linsen werden 8 Stunden eingeweicht, dann mit etwas der Flüssigkeit püriert und für weitere 8–12 Stunden fermentiert.
Schliesslich wird der nun sehr fluffig gewordene Teig in kleinen Schälchen zusammen mit einem würzigen Masala im Dampf gegart und mit Kokosnuss-Chutney serviert.

RASA IDLI
REIS-LINSEN-KÜCHLEIN MIT WÜRZIGER BEGLEITUNG

Südindische Küche
2–3 Portionen als leichte Mahlzeit
ca. 14 Stück

• 150 g Basmati- oder Jasminreis
• 40 g Urad Dal oder rote (orange) Linsen

AM VORABEND:

1Reis und Linsen waschen, separat in kaltem Wasser 6–8 Stunden einweichen.

Urad Dal ist eine in der indischen Küche gebräuchliche Linsenart. Ich habe rote Linsen verwendet!

• 1/2 TL Salz

AM ZUBEREITUNGS-MORGEN:

2Reis mit 60 ml Einweich­flüssigkeit pürieren (= ca. 250 g).
Linsen mit 30 ml Einweich­flüssigkeit pürieren (= ca. 100 g).
Zusammen in eine Schüssel geben, die Konsistenz soll etwa wie ein Omelettenteig sein. Salzen.
Zugedeckt bei mindestens 25 °C 6–8 Stunden fermentieren lassen.
–> Ist die Küchen­temperatur niedriger, dauert das Fermentieren länger!

• 50 g Erbsen (TK)
• 1 kleine Tomate
• 30 g Schalotten
_____
• 1 TL schwarze (braune) Senf­körner
• 1 EL Ghee (Brat­butter)
• 1 TL Koriander­körner, frisch gemahlen
• 1/2 TL Chili­pulver
• 1/4 TL Kurkuma­pulver
• 60 ml Wasser, ungefähr

IM LAUF DES TAGES:

3MASALA:
Erbsen auftauen lassen.
Tomate schälen, klein würfeln.
Schalotten hacken.

Senfkörner im Ghee erhitzen, bis die Körner aufzuspringen beginnen.
Hitze stark reduzieren.
Schalotten sanft anziehen, bis sie gar sind, jedoch keine Farbe an­ge­nommen haben.
Tomatenwürfel samt den Gewürzen und Wasser beigeben, zugedeckt dünsten, bis die Tomaten zerfallen und nur noch wenig Flüssigkeit vorhanden ist.

• 1/4 TL Salz
• 1/2 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Erbsen beigeben, mit Salz und Pfeffer würzen.
Zugedeckt beiseitestellen.

4Kokosnuss-Chutney zubereiten, siehe hier!

Kann bis hierher vorbereitet werden!

AM ABEND:

5Durch die Fermentation haben sich feine Bläschen gebildet.

• 14 kleine Schälchen, ca. 7 cm ø (siehe auch Ausrüstung unten)
• etwas Öl
• 1 Zweig Curry-Blätter, 14 Blättchen

Schälchen leicht ölen, mit je einem Curry-Blättchen belegen.
Masala darin verteilen.
Mit je 25 g Teig befüllen.

6DAMPFGAREN:
Im strömenden Dampf 7–10 Minuten garen:
• im Wok oder Pfanne: mit Deckel
• im Bambuskorb: mit Deckel
• im Dampfgarer oder Combi-Steamer: offen im gelochten Behälter

Nicht länger dämpfen, die Küchlein werden sonst zäh!

7ANRICHTEN:
Idli aus den Schälchen lösen, mit der Unterseite nach oben auf eine Platte setzen.

Sofort mit dem Kokosnuss-Chutney servieren.

mittelscharf

Tipp: wer es reichhaltiger mag, serviert zusätzlich zum Chutney beispielsweise Gemüse-Sambar oder ein Kürbis-Curry.

Ausrüstung:
Es braucht nicht viel dazu!
• Pfanne mit Dämpfeinsatz und Deckel, oder Bambuskorb, Dampfgarer oder Combi-Steamer
• ich habe 14 eher kleine, flache Saucenschälchen von 7 cm ø verwendet
• im Steamer oder Combi-Steamer könnte wohl auch ein Muffin-Blech mit 12 Vertiefungen verwendet werden
• es gibt natürlich auch diese Idli-Moulds, die übereinander gestapelt in eine grosse Pfanne mit etwas Wasser passen. Diese machen dann Sinn, wenn mehrmals wöchentlich Idli zum Frühstück gedämpft werden!

Timing:
• als Abendessen wie oben beschrieben am Vorabend beginnen
• zum Frühstück: am Morgen des Vortags Reis und Linsen einweichen, am Abend diese pürieren und über Nacht fermentieren lassen, am darauf folgenden Morgen dämpfen
• unterhalb 25 °C Küchentemperatur dauert die Fermentation länger  
• je länger fermentiert wird, desto säuerlicher wird der Teig

Inspiration: Das Sreedharan: The New Tastes of India
Mit kleinen Änderungen habe ich Zutaten und Mengen auf meine Geschmacksempfindung abgestimmt.


Das Rezept passt gut zum laufenden Event auf Zorras «Kochtopf». Britta von «Brittas Kochbuch» sammelt darin Rezepte mit Hülsenfrüchten.

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Avatar von Susanne Susanne sagt:

    Oh, ich liebe Idli, und die Temperatur in meiner Küche ist grade ideal zum Fermentieren 😜. Fast schade, dass ich morgen kurz wegfahre, aber das Rezept ist vorgemerkt.

    Danke auch für die Idee mit den roten Linsen; ich kaufe ja gerne das im Rezept geforderte und gräme mich dann über überfüllte Vorratsschränke.

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Ja: die grosse Auswahl an indischen Hülsenfrüchten…
      Urad Dal lässt sich jedoch auch sonst gut verwenden: ein Löffelchen davon mit Gewürzen in etwas Ghee gebraten, belohnt jedes (indische) Curry mit einer wunderbaren Konsistenz!

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  2. Avatar von brittak65 brittak65 sagt:

    Lieber Felix, es ist 8:26 Uhr, und ich habe noch nicht gefrühstückt. Ich nähme gerne mal so ein Rasa Idli. Das klingt nämlich genau nach meinem Geschmack.
    Vielen Dank, dass Du noch ein zweites Rezept beiträgst.
    Liebe Grüße
    Britta

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Schliesslich sind sie ja auch als Frühstück bestimmt!
      Nicht auszudenken, zu welch nachtschlafender Stunde ich mit der Zubereitung beginnen müsste…

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  3. und regt auch die Manneskraft an ..

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Gesund auf jeden Fall!

      Gefällt 1 Person

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