
Der «Nam-tok Sairung»
liegt bei mir sozusagen um die Ecke.
«Nam-tok» bedeutet Wasserfall, «Sairung» Regenbogen, also heisst er auch «Rainbow Waterfall» und, weil er zu meinem Dorf gehört, auch «Nam-tok Pakwip».
Er zählt zu den Sehenswürdigkeiten hier in der Gegend und wird rege besucht. Auf der Karte für Touristen ist er nicht nur mit seinen drei Namen aufgeführt, unglücklicherweise auch mit drei Wasserfall-Symbolen, was sich seit Jahren hartnäckig hält und immer wieder zu Missverständnissen führt.
Das Rauschen
des Wasserfalls höre ich allerdings nicht bis zu meinem Haus, da halte ich mich lieber an ein ähnliches Geräusch: das Brutzeln und Zischen von scharf angebratenem Fleisch!
Und von dieser Art «Rauschen» hat «Waterfall Beef» seinen Namen erhalten – so jedenfalls wird es erzählt.
WATERFALL BEEF
เนื้อนำ้ตก | Nüa yang nam-tok
RINDFLEISCHWÜRFEL MIT KRÄUTERN
nachempfundenes Thai-Gericht
2 Portionen, bei mehreren Personen mit weiteren Thai-Gerichten servieren
250 g Rindshuft oder -filet
MARINADE:
1 EL Fischsauce (oder Sojasauce)
1 EL Limettensaft (Limettenpresse!)
1 EL Bourbon Whiskey (nicht authentisch, aber sehr aromatisch!)
1 grüne Chilischote, entkernt, gehackt
1 Fleisch 2 cm gross würfeln.
Marinadezutaten mischen, das Fleisch einige Stunden darin marinieren.
1 EL Sesamsamen
1 EL Klebreis, ungekocht
2 Büschelchen Koriander
2 Knoblauchzehen, in Stiften
3–4 kleine Thai-Schalotten, in Lamellen
1 TL Chiliflocken
3–4 Zweige Pfefferminze
2 WEITERE ZUTATEN BEREITSTELLEN:
Sesam und Klebreis nacheinander in einer beschichteten Pfanne ohne Fett zu hellbrauner Farbe rösten.
Sesam beiseitestellen, Klebreis im Mörser nicht zu fein zerstossen (= «Khao khuaa», siehe auch nachstehend).
Wurzeln samt Stängel vom Koriander fein hacken. Blättchen beiseitelegen.
Knoblauch, Schalotten und Chili zum gehackten Koriander geben.
Minzeblättchen abzupfen, beiseitelegen.
Kann bis hierher vorbereitet werden!
50 ml Wasser
1 EL Fischsauce (oder Sojasauce)
1 EL Reisöl (oder ein anderes Pflanzenöl zum Braten)
3 ZUBEREITEN:
Fleisch aus der Marinade heben, mit Küchenpapier trocknen.
Wasser und Fischsauce zur Marinade geben.
Öl im Wok rauchheiss werden lassen.
Fleischwürfel unter Wenden kurz aber scharf anbraten.
Hitze reduzieren.
Koriander&Co. beigeben, kurz rührbraten.
Mit der Marinade ablöschen, leicht reduzieren.
Sesam und «Khao khuaa» dazugeben, mischen.
Anrichten.
Erst jetzt Pfefferminzblättchen in Streifen schneiden, samt den Korianderblättchen darüberstreuen.
Mit Reis servieren. mittelscharf
Tipps:
- authentisch wird ein ganzes Steak gegrillt, aber es zischt auch gewürfelt und in der Pfanne gebraten ganz nett!
- wer diese Zubereitung eher als eine Art Salat haben möchte, schmeckt zum Schluss mit etwas Limettensaft ab.
KHAO KHUAA
«Khao» = Reis, auch allgemein: Mahlzeit; «khuaa» = rösten, aufspringen (Mais, Senfkörner).
Ungekochten Klebreis (im Bild links) unter fleissigem Wenden in einer Bratpfanne ohne Fett goldbraun rösten (Mitte). Auskühlen lassen. In einem Cutter oder im Mörser nicht zu fein mahlen bzw. zerstossen (rechts).
Kann in einem gut schliessenden Behälter einige Wochen aufbewahrt werden.
Khao khuaa findet in verschiedenen Thai-Gerichten Verwendung und verleiht diesen nicht nur einen Knusper-Effekt, sondern auch ein nussiges Röstaroma.