Irgendwie
kann ich diesen ganzen Wirbel um «Penne alla Vodka» nicht verstehen. Wahrscheinlich liegt das ganze Getue daran, dass mit Wodka sonst eher nicht gekocht wird. Oder weil im «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» eben Vieles zu einem Hype aufgebauscht wird.
Wodka ist geruch- und so ziemlich geschmacklos, überdies verflüchtigt sich der Alkohol beim Kochen der Sauce vollständig – so what?
Das Spezielle
dieser Tomatensauce macht nicht etwa der Wodka aus, sondern ein bisschen Rahm, oder wie nachstehend: Mascarpone. Und wenn schon eine Spirituose mitspielen soll, halte ich mich lieber an Grappa. Der hat immerhin Geschmack.
Wichtig:
Die Penne müssen vor dem Servieren mit der Sauce gemischt werden, deshalb eine genügend grosse Pfanne verwenden, damit schlussendlich alles darin Platz findet.
PENNE ALLA GRAPPA
Kurze Pasta mit Tomaten und Grappa
2 Portionen als Hauptgericht
400 g Tomaten (oder 1 Dose Pelati à 400 g)
eine Hand voll Basilikumblättchen
……Tomaten schälen, grob würfeln. Samt Basilikum im Cutter oder mit dem Zauberstab kurz zerkleinern (selbst wenn geschälte, stückige Tomaten aus der Dose verwendet werden!).
50 g Pancetta affumicata (oder Frühstücksspeck)
……klein würfeln, in einer weiten Bratpfanne (die Penne müssen später auch Platz darin finden!) auf mittlerem Feuer etwas Farbe annehmen lassen. Herausheben.
3 Knoblauchzehen
……schälen, mit der flachen Messerklinge leicht quetschen.
1/2 EL Olivenöl
……zum verbliebenen Fett geben, Knoblauch rundum goldgelb braten.
……Zu den Speckwürfelchen geben.
2–3 Frühlingszwiebelchen, weisse Teile gehackt
1 Chilischote, aufgeschlitzt (nach Belieben)
……im verbliebenen Öl kurz dünsten.
……Die vorbereiteten Tomaten dazugiessen, Speckwürfelchen und Knoblauch beigeben, aufkochen.
4 cl Grappa
1 Msp. Zimtpulver
1/2 TL Salz, Pfeffer aus der Mühle
……beigeben, würzen.
……Etwa auf die Hälfte einkochen lassen, was in einer weiten Pfanne nur wenige Minuten dauert.
……Knoblauch und Chili entfernen.
Kann bis hierher vorbereitet werden!
200–250 g Penne rigate (je nach Hunger!)
……währenddessen in reichlich Salzwasser «al dente» kochen.
100 g Mascarpone oder Crème fraîche
1 EL Butter
30 g Parmesan, gerieben
……unter die (falls vorbereitet: nochmals erhitzte) Sauce rühren, abschmecken.
……Penne abgiessen, zur Sauce geben und gut mischen.
……Frühlingszwiebelgrün in Stücke schneiden, darüberstreuen.
……Nach Belieben zusätzlich geriebenen Parmesan dazu reichen.
wenig scharf (Chilischote, falls verwendet)
Tipps:
- um Pancetta oder Frühstücksspeck in kleine Würfelchen zu schneiden, legt man die Tranchen zuvor am besten 30 Minuten in den Tiefkühler
- bei mehreren Personen sämtliche Zutaten beliebig vervielfachen
- auch Kinder dürfen mitessen: der Alkohol verflüchtigt sich vollständig, das Aroma vom Grappa bleibt
… Grappa original und brutal wie anno dazumal oder geschönt aus dem Murano Flascherl ? Was solls, die Zutaten haben wir alle zuhause, danke für die Idee… Servus aus Wien, Paul und Trixi
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… jedenfalls keinen dieser «Edel-Varianten»!!!
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Dear Felix – I agree! Aber seit Kochen plötzlich wieder total gehyped wird, braucht es offenbar immer wieder neue total verrückte und vollkommen neuartige Rezeptideen, damit das Feuer am Laufen gehalten wird….. – manchmal total albern, aber so ist das eben. Liebe Grüsse aus Zürich. A
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Bin ganz deiner Ansicht! Bezeichnend: der ganze Hype kommt/kam aus den US of A, ist also eher amerikanisch-italienisch als italienisch-amerikanisch…
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Lieber Felix, ich dachte auch immer, Vodka ist das perfekte Getränk für eine Bar, eben weil er sich geschmacklich ganz und gar nicht in den Vordergrund drängt und daher gut für Getränke mit bunten Schirmchen taugt. Ich bin bei einer Verkostung aber eines besseren belehrt worden. Es gibt Vodka, der verdammt viele Aromen hat.
Wir kommen dich noch einmal besuchen und bringen dir eine Flasche vom Farthofer-Vodka mit. 😉
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Das mag wohl sein, liebe Susi.
Im Vergleich zu anderen Spirituosen, die ein ausgeprägtes Aroma aufweisen, ist Wodka aber doch sehr neutral.
Klar, dass je nach Rohstoff (Weizen, Gerste, Roggen oder Kartoffeln) sehr subtile Aromen entstehen können, die (wohlgemerkt: auf der Zunge!) Unterschiede erkennen lassen – ich meine natürlich nicht diese grässlichen, aromatisierten Versionen in Grün, Blau oder Rot. Diese sehr feinen Aromen gehen jedoch in einer Tomatensauce völlig unter.
Klar ist schon, dass je nachdem das Beste gerade gut genug ist. Einen so sorgfältig destillierten Edelbrand, wie beispielsweise von Farthofer, geniesst man jedoch besser pur, als ihn in einer Tomatensauce zu vers(ch)enken!
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Penne alla Vodka waren in Italien in den 80er/90er der absolute Hit! Und wir haben sie gerne genossen; allerdings ohne Speck und Zwiebel, dafuer viel Parmesan und der Vodka wurde mit Brandy kombiniert ;)))
Liebe Gruesse aus Italien, Andrea
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Danke für diese Information, liebe Andrea!
Brandy habe ich gerade jemandem anstelle von (nicht verfügbarem) Grappa empfohlen. Ich werde auch mal Varianten mit Vanille oder Orange versuchen: beides ist ebenfalls sehr interessant zu Tomaten!
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