KLARSICHTHÜLLE

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Zellophan ist eine der ältesten und bis in die 1950er-Jahre praktisch die einzige Verpackungsfolie. Typisch ist der Knistereffekt und positiv die Herstellung aus nach­­wachsenden Rohstoffen.

Dieser Packstoff eignet sich nicht nur, um Lebensmittel zu verpacken und aufzubewahren, sondern auch für eine spezielle Garmethode:
dazu werden rohe, marinierte Zutaten in Zellophan verpackt und schwimmend gebacken. Im heissen Öl sind die Päckchen im Nu gar, sämtliche Aromastoffe bleiben erhalten, es wird jedoch kein Öl aufgenommen.

Was eignet sich für diese Art von Zubereitung besser, als etwas aus der chinesischen Küche?!

Auf den ersten Blick erkennt man, was auf dem Teller liegt, sozusagen ein Klarsichthäppchen!

HUHN IN ZELLOPHAN «Kanton Art»

chinesische Küche
12 Stück
4 Portionen als Vorspeise

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• 4 getrocknete Shiitake Pilze (10 g)
• 2 EL Erbsen, tiefgefroren

1VORBEREITEN:
Pilze mit kochendem Wasser übergiessen, ca. 15 Minuten einweichen. Dabei einen kleinen Unterteller auf die Pilze in der Einweichflüssigkeit legen, damit sie von dieser ganz bedeckt sind!
Pilze abtropfen, leicht ausdrücken, Stiele entfernen und die Hüte in Streifen schneiden.
Erbsen mit kochendem Wasser übergiessen, abtropfen und zu den Pilzen geben.

150 g Pouletbrüstchen oder -minifilets
50 g Bambussprossen (aus der Konserve oder frisch, siehe unten)
• 1 EL frischer Ingwer
• 1–2 Frühlingszwiebelchen

Fleisch in feine Scheibchen schneiden (wie Räucherlachs aufgeschnitten wird).
Bambussprossen in Julienne schneiden.
Ingwer und Frühlingszwiebelchen samt dem Grün hacken.
Alles zum Gemüse geben.

• 1 TL Sojasauce
• 1/4 TL Salz
• 1 EL Reiswein
• schwarzer Pfeffer aus der Mühle
• einige Tropfen Sesamöl
• 1 TL Maisstärke

verrühren, zu Fleisch und Gemüse geben und gut mischen.

• Haushaltzellophan
Reisöl (oder ein anderes, hoch erhitzbares Pflanzenöl)

2VERPACKEN:
Folie in 12 Quadrate von 16×16 cm schneiden.
Ein Zellophan mit der Spitze nach unten auf die Arbeitsfläche legen, die Mitte mit etwas Öl bepinseln und ca. 1 EL der Fleisch-Gemüse-Mischung darauf setzen.

Die untere Spitze über die Masse falten, so dass ein Dreieck entsteht. Die seitlichen Ecken satt darüber, den oberen Teil nach unten falten und die Spitze in die aus den seitlichen Ecken entstandene Tasche stecken.
Die restliche Füllung ebenso verpacken.

Kann bis hierher vorbereitet werden!

• Öl zum Frittieren

3FERTIGSTELLEN:
Öl auf 180 °C erhitzen. Die Temperatur ist erreicht, wenn an einem ins Öl gehaltenen Holzstäbchen kleine Bläschen aufsteigen.
Die Päckchen ca. 3 Minuten frittieren, bis sich das Fleisch weiss verfärbt.
Abtropfen lassen und je 3 Päckchen auf einem Teller ohne Beilage servieren.
Essstäbchen und eine kleine Gabel dazulegen: jeder öffnet seine Päckchen selbst!

nicht scharf

Tipps:

  • wer kein Haushalt-Zellophan als Rolle findet, kann auch Konfitüren-Zellophan (Einmachfolie) verwenden
  • Polypropylen (PP-Beutel) und andere Folien sind für diese Zubereitung NICHT geeignet!
  • anstelle von Huhn können die Päckchen auch mit Rindshuft, Fischfilet oder Crevetten zubereitet werden!

8 Kommentare Gib deinen ab

  1. Lieber Felix,
    hab mich über Wikipedia schlau gemacht. Finde Zellophan ebenfalls super, jedoch beschichten sie dieses auch wiederum, was nicht mehr so toll ist und es auch nicht kompostierbar ist.
    Hier Wikipedia :
    Die Herstellung von Zellglas erfordert viele Ressourcen wie Holz, Wasser, Energie, Luft. Auch die Entsorgung von beschichtetem Zellglas ist nicht ganz problemlos, da es nicht wie unbeschichtetes Zellglas kompostierbar ist. Einzig und allein die Verwendung ist bisher ohne Probleme, wobei die Anforderungen an die Herstellung von (beschichtetem) Zellglas in der Bedarfsgegenständeverordnung streng reglementiert sind.

    Allemal besser als Alufolie!!!

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  2. Felix sagt:

    Alufolie möchte ich nicht auf dem Teller haben, ausserdem wäre der ganze Effekt dahin…
    In Zellophan wickle ich ja auch nicht einfach alles ein. Für diese Päckchen benötige ich gerade mal 64 cm von dieser 50 cm breiten Haushaltrolle, verwende dieses Stück mit gutem Gewissen – umso mehr, als ich diese Vorspeise nicht täglich zubereite! Und warum sollte gerade dieses Haushaltzellophan beschichtet sein?

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  3. Häfliger E sagt:

    Ich beschäftige mich momentan auch mit Zellophan: allerdings bin ich auf der Suche nach demselben (wahrscheinlich in der Papeterie erhältlich?) um meine selbstgemachten Seifen zu verpacken…… 🙂

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  4. Felix sagt:

    Ja, die Haushaltrolle habe ich vor vielen Jahren in der Papeterie «Schiff» gekauft!

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  5. marco sagt:

    Wow. Das sieht echt schick aus! Ich bin zudem gerade ziemlich begeistert, denn irgendwie war mir so gar nicht bewusst, dass man Zellophan ja folglich mitfrittieren kann und sich so eben das Gargut im Anschluss hübsch ersichtlich auf dem Teller darstellt? Muss ich unbedingt ausprobieren daheim – danke für den Tipp! Und bei den Bambusschösslingen, da beneide ich dich! Ich kannte die bis zu meinem Aufenthalt in China kürzlich auch nur aus der Dose… Und so frisch zubereitet sind sie schlicht genial 🙂

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  6. Felix sagt:

    Oh ja: wir bereiten daraus wunderbare rührgebratene Gerichte zu!
    Es gibt hier natürlich auch noch die sehr traditionelle Version mit «Plaa raa» (das ist der fermentierte – ich sage: verrottete! – Fisch), diese ist aber gar nicht mein Ding… ;o)

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  7. Anonym sagt:

    Hm, ich muss gestehen, dass ich ein wenig irritiert bin. Warum sollte man etwas derart verpacktes frittieren? Nur wegen der hohen Temperatur?
    Liebe Grüße aus Hamburg,
    Eva

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  8. Felix sagt:

    Erstens wegen der hohen Temperatur und zweitens, damit das Gargut kein Öl aufnimmt.
    Klar könnte man die Füllung auch in Reispapier verpacken, nur hat man dann eben auch das Öl.
    Sieh es einfach als kulinarische Spielerei!

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