Mit Superlativen
dieser Art, auch mit «das beste XY aller Zeiten» oder dem «unvergleichlichen XY» bin ich sehr zurückhaltend.
Es läuft einem doch stets etwas noch besseres über den Weg oder kann mit etwas noch Exquisiterem verglichen werden
Diese Zubereitung
entlockte mir aber nun doch ein «WOW» und auch noch ein zweites!
Das erste bei den Vorbereitungen, als ich die Marinade gekostet habe, das zweite «WOW» in Verbindung mit den weiteren Zutaten.
Wirklich: un Chant d’Arômes – ein Gesang der Aromen!
Zugegeben:
ein bisschen habe ich mich schon inspirieren lassen. Allein, zwei der dort verwendeten Gewürze wollten für mich nicht wirklich zusammenpassen. Also habe ich das Ganze ganz anders, nämlich fernöstlich, umgesetzt.
Der Weg zum Ziel
braucht zwar etwas Zeit, dafür kann aber auch alles vorbereitet werden!
MARINIERTE HÄHNCHENFILETS
Spielerei mit Gewürzen
4 Portionen als Vorspeise
AM VORTAG:
100 ml Weisswein
1 EL Reisessig
1 TL Honig
1/4 TL Kurkumapulver
1/4 TL Salz, Pfeffer aus der Mühle
in einem Saucenpfännchen mischen, bis sich Honig und Salz aufgelöst haben.
2 EL Olivenöl
dazugeben, verquirlen.

1 Knoblauchzehe, halbiert
2 Frühlingszwiebelchen, weisse Teile gehackt (Grün verpackt beiseite stellen)
1 kl. Chilischote, aufgeschlitzt (nach Belieben)
ein paar Selleriestängel samt Blättchen, in Stücken (oder etwas Stangensellerie)
4 Limettenblätter, in Stücke gerissen
1 Stängel Zitronengras, gequetscht, in Stücken
3 cm Zimtstange
beigeben, 1 Mal aufkochen, vom Feuer nehmen und zugedeckt 30 Minuten ziehen lassen.
4 Poulet-Minifilets à ca. 50 g
Marinade nochmals aufkochen, die Filets hineinlegen. 2–3 Minuten köcheln lassen, dabei das Fleisch 1 Mal wenden.
Vom Feuer nehmen und zugedeckt auskühlen lassen.
Samt der Marinade in einen Gefrierbeutel geben, möglichst ohne Luft verschliessen. Im Kühlschrank über Nacht marinieren (siehe auch «marinieren von Fleisch»).
AM ZUBEREITUNGSTAG:
Aus dem Kühlschrank nehmen und etwa 1 Stunde Küchentemperatur annehmen lassen.
Alles in ein Sieb schütten, Marinade auffangen (ca. 125 g), Filets heraus nehmen, Gewürze entsorgen.
1/4 TL Maisstärke
mit der kalten Marinade verrühren. Auf mindestens die Hälfte reduzieren (ca. 60 g), zugedeckt auskühlen lassen.
1/2 rote Peperoni (Gemüsepaprika)
unterdessen mit der Ofenmethode schälen (siehe Peperoni schälen).
Klein würfeln, samt dem in Stücke geschnittenen Frühlingszwiebelgrün zur eingekochten Marinade geben.
30 g Cashewkerne
grob hacken, in wenig Öl goldbraun rösten.
Kann bis hierher vorbereitet werden!
ANRICHTEN:
Eingekochte Marinade auf 4 Teller verteilen.
Filets leicht schräg tranchieren, darauf anrichten, die Cashewkerne darüber geben.
Auf dem Bild: angerichtet mit einem jungen Pfefferblatt.
schwarzer Pfeffer aus der Mühle, grob
bestreuen.
Mit knusprigem Baguette servieren!
Tipp: die Minifilets müssen ganz kurz in der Marinade köcheln, denn Geflügelfleisch muss stets durchgegart sein!
Die ganze Peperoni schälen, denn die verbleibende Hälfte kann, in Streifen geschnitten, einen Salat aufpeppen, eine Pizza bereichern oder einer Sauce beigefügt werden.
Falls die Peperoni bereits am Vortag geschält und im Kühlschrank aufbewahrt wurde, kann der nun entstandene Saft zur Marinade gegeben und mit dieser eingekocht werden.
Danke, liebe Küchenschabe, für die Inspiration!

von Guerlain
[Werbung im weitesten Sinn: zur Erklärung von Chant d’Arômes]
Chant d’Arômes
Im Jahre 1965 kreierte Jean-Paul Guerlain für seine junge Verlobte den Duft Chant d’Arômes: eine Ode an die Sprache der Blumen, von denen sich jede einzelne durch ein ganz eigenes Verständnis der Liebe auszeichnet. Durch gekonnte Anspielungen lässt seine Aura das Feuer unter dem Eis nur vermuten.
Chant d’Arômes ist ein Duft, der Frühling und Herbst in Erinnerung ruft.
Das Eau de Toilette präsentiert sich in einem Bienenflakon, der mit den symbolischen 69 Bienen des französischen Kaiserreichs versehen ist.
Der Duft ist auch heute noch gefragt.
HAMMER !
Das gönne ich mir doch mal alleine zu Hause – als Hauptspeise. Zusammen mit 1, 2 Glas Wein müsste das „zu schaffen“ sein. 🙂
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Ja, durchaus auch als Hauptgericht tauglich. Für mehrere Esser können die Zutaten beliebig vervielfacht werden, in diesem Fall Weissweinmenge (für die Marinade!) etwas reduzieren!
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dann sage ich: danke lieber Felix, für's inspirieren lassen – es freut mich wirklich sehr, dass ein Beitrag von meinem Blog zu so einem feinen Ergebnis geführt hat (muss ich natürlich auch ausprobieren, Hühnchen ist hier ohnehin leichter zu bekommen als Kaninchen).
Grüße aus dem sehr kühlen Österreich
Uschi
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Auf deiner Einkaufsliste hast du 1/4 TL Kurkumapulver aufgeführt. Das muss doch bestimmt „am Anfang“ auch mit in's Saucenpfännchen, oder ?
Du siehst – ich schleiche nach wie vor begeistert um deinen „Aromen-Gesang“.
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Stets sehr aufmerksam – vielen Dank!
Ja, das Kurkumapulver gehört auch noch ins Pfännchen, irgendwie habe ich diese Zeile beim Bearbeiten wohl versehentlich gelöscht.
Danke, lieber Peter!
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