Als Tarte Tatin wird ein kopfüber gebackener Kuchen bezeichnet, deren Erfindung den Schwestern Stéphanie und Caroline Tatin zugeschrieben wird, siehe auch hier.
Mittlerweile gibt es unzählige Varianten dieser «upside-down» Cakes, sei es mit anderen Früchten als ursprünglich mit Äpfeln, oder auch herzhafter Art.

Hier eine Version mit Orangen.
Den kopfüber gebackenen Kuchen mit solchen sehr saftigen Früchten stehe ich stets eher skeptisch gegenüber: so manches Mal hat sich beim Stürzen der fertigen Tarte auch eine Menge des karamellisierten Zuckers über die Tortenplatte ergossen!
Wem dies auch schon passiert ist, wird sich wohl eher nicht an eine weitere Tarte Tatin dieser Art wagen.
Das ist hier definitiv nicht der Fall!
Es muss auch kein Zucker karamellisiert werden: er geliert hier mit dem Saft der Orangen. Und anstelle eines Mürbeteigs kommt ein Rührteig zum Zug, so dass die Orangen zum Schluss auf einem feinporigen Biskuit liegen.

Blutorangen, die ich der Farbe wegen gerne verwendet hätte, habe ich hier in Thailand noch nie gesehen. Wohl aber diese «Cara Cara» Orangen, mit ihrem deutlich pinkfarbenem Fruchtfleisch!
Wie auch immer: diese Torte schmeckt auch mit Blond- oder Blutorangen! Optisch sehr attraktiv ist auch eine Kombination von beiden.

ORANGEN TARTE TATIN
für eine Springform von 24 cm ø
• 5 eher kleine Orangen [ich hatte «Cara Cara»], ca. 700 g

AM VORTAG
1ORANGEN:
• Von den Orangen oben und unten einen Deckel wegschneiden. Daran haftendes Fruchtfleisch auspressen, es werden 3 EL benötigt.
• Entweder samt Schale in gut 1 cm dicke Scheiben schneiden und von diesen die Schale samt weissen Teilen wegschneiden.
……oder
• Schale mit einem scharfen Messer streifenweise dick abschälen, so dass auch die weisse Innenhaut entfernt wird. Dann in Scheiben schneiden.
• 180 g Weizenmehl T450 oder 550
• 1 TL Backpulver
2 Eier (M)
• 3 EL Orangensaft (von oben!)
• 130 g Joghurt nature
2BEREITSTELLEN:
Alle Zutaten Küchentemperatur annehmen lassen!
Mehl und Backpulver zusammen sieben.
Eier mit Orangensaft verquirlen.
Joghurt bereitstellen.
• 120 g Butter, weich
• 75 g brauner Zucker
• 75 g weisser Zucker
• 1 Prise Salz

3RÜHRTEIG:
hell schaumig rühren.
Eimischung darunterrühren.
Mehl abwechslungsweise mit dem Joghurt löffelweise dazugeben, zu einem glatten Teig rühren.
• 120 g weisser Zucker
• 60 ml Wasser
4SIRUP:
Zucker und Wasser aufkochen, nur so lange, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
• Backpapier
• eine Springform von 24 cm ø
5FORM:
Vom Backpapier eine Rondelle von 36 cm ø schneiden.
Die Form damit auslegen.
Es geht darum, dass nichts auslaufen kann!

6BEFÜLLEN:
Die Hälfte vom Sirup in die Form giessen.
Boden dicht mit den Orangenscheiben belegen, Zwischenräume mit geviertelten Scheiben ausfüllen.
Restlichen Sirup darübergiessen.
Den Teig daraufgeben, glattstreichen.
7BACKEN:
Backofen auf 180 °C (O+U) vorheizen.
Kuchen in der Ofenmitte 35 Minuten backen.
In der Form auskühlen lassen, dann unbedingt über Nacht in den Kühlschrank stellen!
AM FOLGENDEN TAG
8ANRICHTEN:
Springformrand entfernen.
Eine Tortenplatte umgekehrt auf den Teig legen.
Das Ganze wenden.
Springformboden und Backpapier vorsichtig entfernen.
«Cara Cara» Orangen zählen zu den besonderen Navel-Orangen.
Mit ihrem beinahe pinkfarbenen Fruchtfleisch könnten sie fast mit Blutorangen verwechselt werden.
Die nicht sehr grossen Früchte sind süss, weisen einen ausgeglichenen Säureanteil aus und liefern reichlich Saft.
Entdeckt wurden sie das erste Mal 1976 auf der Hacienda Caracara in Valencia, Venezuela. Davon leitet sich auch ihr Name ab.
Sieht sehr gut und auch schön aus 😊
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Mal mit einem luftigen Rührteig, anstelle des sonst meistens verwendeten Mürbeteig!
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Beautiful and tasty! I’m a big fan of upside-down cakes, and made quite a few versions, one also with orange, but not with this pinkish one. Thanks for the inspiration! 🙂
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These Cara Cara oranges are really fancy!
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mmhhh Upside down cake! Muss ich auch wieder einmal machen! Danke dir fürs schöne (auch farbschöne) Rezept! Lg aus dem eiskalten Ö
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Immer wieder fein! Und hier für einmal etwas mehr Teig und luftiger, als traditionell.
Bald geht es mit den Temperaturen wieder aufwärts! Wie schreibt Kästner doch so schön über den Februar:
Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht
bleibt ja doch nur eins: die Zeit.
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schön :-)))
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I like them too. Very tasty and the color is beautiful. 🙂
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The color is really surprising!
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I really must try your version, Felix. I made one the other day from someone else’s recipe and it was way too dense. Your batter sounds much lighter, so I’ll give it a try and let you know. I also love Cara Cara oranges. I think the flavor is superior!
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The batter ist light and fluffy, different than a shortcrust!
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Muss ich probieren! Könnten hier auch Oragen mit der Schale verwendet werden?
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Falls die Orangen unbehandelt sind: bestimmt. Allerdings ist nicht sicher, dass die Schale bei dieser kurzen Backzeit auch weich werden.
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