SCHINKENGIPFEL

«Gipfel» hat in der Schweiz mehrere Bedeutungen:
• zunächst wären da mal die Alpen mit ihren zahlreichen Gipfeln. Der höchste Gipfel der Schweiz ist übrigens mit 4’634 Meter über Meereshöhe die Dufourspitze im Kanton Wallis. Sie gehört zum Monte-Rosa-Massiv, ist lediglich 160 Meter von der italienischen Grenze entfernt
• ein weiterer Gipfel bezeichnet eine Konferenz führender, internationaler Politiker
• dann wäre da noch der Ausruf «Das ist doch der Gipfel!», mit dem man meistens ein Höchstmass an Unverfrorenheit meint
• schliesslich und endlich wird mit Gipfel eben auch ein Gipfel als Backwerk bezeichnet – und um solches geht es hier!

In den 1970-er Jahren waren sie ein Party-Gag: die klitze-kleinen «Happy Hour Mini Schinkengipfeli» aus dem Supermarkt, die nur noch gebacken werden mussten.
Sie haben die letzten 50 Jahre überlebt, es gibt sie noch heute zu kaufen:

SCHINKENGIPFEL (TK-PRODUKT)
Weizenmehl, Schinken 27% (Schweinefleisch, Schweiz), Wasser, Nitritpökelsalz (Kochsalz, Natriumnitrit), Glucose, Zucker, Antioxidationsmittel: Natriumascorbat und Rosmarinextrakt, Stabilisator: Triphosphate, natürliches Aroma, Wasser, Pflanzenmargarine (Rapsöl, Rapsöl gehärtet), Wasser, Olivenöl, Emulgator: Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren, Säuerungsmittel: Citronensäure, Pflanzenproteine (Weizen, Erbsen, Kartoffeln), Sonnenblumenöl, Weizenstärke, Kochsalz jodiert, modifizierte Stärke, Senf (Tafelessig, Wasser, Senfkörner, Kochsalz jodiert, Zucker, Gewürze), Magermilchpulver, Gerstenmalzmehl, Gewürze, Milchzucker, Maltodextrin, Antioxidationsmittel: Rosmarinextrakt, Glucose, Hefe, Wachsmaisstärke, Knoblauch.

Wenn ich allerdings deren Zutatenliste lese, vergeht mir sofort der Appetit und es ist ganz klar, dass ich Schinkengipfel selber machen muss!

Ebenfalls selber mache ich einen Express-Blätterteig, der wirklich ohne grossen Aufwand und vor allem Butter-reduziert im Nu hergestellt ist.
Wer den Teig aber lieber kaufen mag, nimmt bereits rund ausgewallten Blätterteig von gut 30 cm ø.

SCHINKENGIPFEL

für 8 mittelgrosse Gipfel

• 1 Schalotte
• 1 Knoblauchzehe
• wenig Butter

1FÜLLUNG:
Schalotte und Knoblauch fein hacken.
In der Butter kurz anziehen.
Auskühlen lassen.

• 30 g Rohschinken
• 60 g gekochter Schinken [ich hatte Pfeffer­schinken]
• 30 g Mozzarella
• 1 Bund glatte Petersilie
• 20 g Gruyère oder ein anderer Halb­hart­käse

• 1 TL Senf, mittel­scharf
• wenig Salz, Pfeffer aus der Mühle

Beide Schinkensorten klein würfeln, ebenfalls Mozzarella.
Ein paar Petersilienstiele zum Garnieren beiseitelegen, die restlichen hacken (ca. 2 EL).
Käse reiben, alles samt Senf und Schalotten gut mischen und würzen (= ca. 160 g).

• 1 kleines Ei
• wenig Rahm oder Milch

Ei trennen, Eiweiss verquirlen, Eigelb mit Rahm mischen.

• 300 g Express-Blätter­teig (= Butter-reduziert), siehe hier!

2TEIG:
Teig zwischen Folie (aufgeschnittener Gefrierbeutel!) gut 30 cm rund auswallen.
Für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

3Gut bemehlt auf Arbeitsfläche kippen: die bemehlte Seite liegt nun unten.

Den Teig mit verquirltem Eiweiss bepinseln.
Mit dem Pizza-Schneider in 8 Dreiecke schneiden.
Die Basis von jedem Dreieck leicht einschneiden.

Je 20 g der Schinkenfüllung auf die Dreiecke setzen.

4Die Basis vom Teig-Dreieck leicht auseinanderziehen.
Bis zur Spitze satt aufrollen.
Gipfel etwas krümmen, auf ein beschichtetes Blech setzen.
Nochmals 30 Minuten kühl stellen.

5Backofen auf 220 °C (O+U), oder Umluft 200 °C vorheizen.
Schinkengipfel mit dem Ei-Rahm bepinseln.
18–20 Minuten in der Ofenmitte backen.

Etwas abgekühlt mit grünem Salat geniessen.

nicht scharf

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Avatar von 8877murg 8877murg sagt:

    Seeeehr fein… liebe ich

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  2. Avatar von Anna C. Anna C. sagt:

    Ah wie gut, hier gibt es heute Käse-Gipfeli, und jetzt habe ich die perfekte Anleitung zum Ausformen. Vielen Dank 🤩

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Ja, es gibt natürlich verschiedene Varianten!
      Das Formen geht ganz einfach – gewusst wie!

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  3. Avatar von turbohausfrau turbohausfrau sagt:

    Die schauen ja allerliebst aus! So dunkel habe ich so etwas auch noch in Erinnerung, dass es das in der Jugendzeit gab. Und gekochte Eier mit einem Hauberl aus Paradeisern, die die Mama mit immer davonrutschenden Mayo-Tupfen verzieren wollte.

    Ich werde mir das Rezept abspeichern, denn auch hier wird einmal die Zeit kommen, wo man am Abend am liebsten draußen sitzt und nur einen Salat und so eine Köstlichkeit isst.

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Oh ja: mehr als einen Salat braucht es dazu nicht!

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