PASTA CACIO E PEPE | COOL BLEIBEN!

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Dass wir an heissen Tagen gerne leichte Kost bevorzugen, macht Sinn.
Das heisst jedoch nicht, dass nicht gekocht wird.

Von wegen «zu heiss zum Kochen»!
Wer seine Küche bei hochsommerlichen Temperaturen natürlich in eine Rôtisserie mit Dampfbad verwandelt, hat allerdings Grund zu klagen, ist aber natürlich ganz und gar selber schuld.

Auch die ewige Bemerkung «bloss den Backofen nicht anwerfen!» lasse ich nicht gelten – es sei denn, man hat noch einen Holzofen (wohl kaum!), oder der Ofen ist völlig veraltet und kaum oder ungenügend isoliert. Da stöhnt sogar die Energiebilanz und ruft nach einem neuen Gerät.

Aber für das nachstehende, schnelle Pasta-Gericht braucht es weder Ofen noch Rôtisserie und es steht in 20 Minuten auf dem Tisch!
Cool, oder?!

Für «Pasta cacio e pepe» braucht es auch nur ganz wenige Zutaten, nämlich «cacio» (toskanisch: Käse) und «pepe» = Pfeffer – und natürlich Pasta!
Als Rucola-Liebhaber habe ich auch noch ein paar dieser aromatischen Blättchen unter die Spaghetti gemischt, und wer das Bild mit Argus-Augen betrachtet, wird feststellen, dass bei mir auch noch eine Chili mitspielt!

PASTA CACIO E PEPE | SPAGHETTI MIT KÄSE UND PFEFFER

2 Portionen als Hauptgericht
4 Portionen als Vorspeise

• 100 g Pecorino (= authen­tisch), Parmesan (= auch lecker) oder Taleggio (= oho!)

1KÄSE:
Hartkäse fein reiben, oder Taleggio direkt aus dem Kühlschrank klein würfeln (geht bei Küchentemperatur schlecht).

• 1 Chili­schote
• 1 Knoblauchzehe
• 2–3 Zweige glatte Petersilie
• 1 EL Butter

2[NICHT AUTHENTISCH!:]
Chili, Knoblauch und Petersilie (samt den Stängeln!) fein hacken, in der Butter kurz anziehen.

• 200 g Pasta: Tonnarelli (Eier­nudeln), Spaghetti, Vermicelli, oder selbst­gemachte Taglierini
• reichlich schwarzer Pfeffer aus der Mühle

3PASTA:
in reichlich Salzwasser (Wasser erst salzen, wenn es kocht!)  kochen.
Vor Ende der Garzeit 1 Tasse Kochwasser abschöpfen.
Pasta abgiessen, in einer vorgewärmten Schüssel mit dem Käse (und den nicht authentischen Zutaten!) sowie etwas Kochwasser und reichlich Pfeffer mischen.

• eine Hand voll Rucola

4NACH BELIEBEN:
Rucola unter die Pasta mischen.
Anrichten und mit noch etwas Pfeffer bestreuen.

Tipp: werden die sehr schmalen, flachen Linguine oder eben Tonnarelli verwendet, kommt das Gericht auch mal anders daher, als mit den «all­gegenwärtigen» Spaghetti!


Und hier noch sein paar Tipps zum cool-bleiben:

  • keine Hektik, nicht allzu heftig bewegen!
  • alle Zutaten für ein Gericht vorbereiten/ bereitstellen: so entsteht kein Stress
  • keine Gerichte zubereiten, die mehr als zwei Pfannen gleichzeitig benötigen
  • Abzugshaube nicht vergessen: sie befördert nicht nur Dünste ins Freie, sondern auch aufsteigende Wärme
  • viel Wasser (nicht zu kalt!) trinken, keinen Kaffee oder Alkohol  
  • ab und zu kaltes Wasser über die Handgelenke (Puls) laufen lassen, oder das Waschbecken im Bad mit kaltem Wasser füllen und die Unterarme mehrere Minuten hineintauchen
  • einen Fächer benutzen (auch Männer!, mann wird nicht gleich mit Karl Lagerfeld gleichgestellt!)  
  • elektronische Geräte wie TV und Sound-Bar ganz ausschalten: sie produzieren selbst im Stand-by-Modus Wärme
  • morgens und erst wieder abends lüften, sonst Fenster und Türen geschlossen halten

Meine Erfahrungen in den Tropen

  • Seit bald 15 Jahren lebe ich nun in Süd-Ost-Asien, die Tagestemperaturen sind stets bei der 30-Grad-Marke oder darüber. Nachts kühlt es nicht unter 24 Grad ab, auch bei Dauerregen. Das ist einerseits natürlich wunderbar, denn ich muss mir nie mehr überlegen, ob ich abends nicht doch einen Pullover zum Ausgehen mitnehmen soll!
  • An die Hitze gewöhnt man sich allerdings nicht, wie ich zunächst gedacht habe. Aber auch die Einheimischen sagen mir oft «ron mak maa», was so viel wie «sehr, sehr heiss» bedeutet.
  • Sich in die Sonne legen? Das machen hier nur Touristen! Der aufgeheizte Körper lässt einen ja kaum schlafen…
  • Eine Klimaanlage im Haus ist hier natürlich eine schöne Sache. Ich habe lediglich eine A/C im Schlafzimmer. Man sollte sie auf nicht zu tiefe Temperaturen einstellen, selbst wenn man gerade Lust darauf hat – 25 Grad sind optimal.
  • Vorkühlen sollte man einen Raum nicht, denn eine übliche A/C verschafft bereits nach 2–3 Minuten ein wohltuend-kühles Lüftchen. Ausserdem zum Schlafen den Timer zuschalten, denn wenn man (ich!) bei laufender A/C einschläft, kann sich der Nacken oder so am nächsten Morgen ziemlich empfindlich melden.
  • Oben erwähnte Tipps wende ich jeden Tag an, vor allem kaltes Wasser über die Handgelenke fliessen lassen.
  • Die bisher üblichen Glühbirnen gibt es mitterweile ja nicht mehr, sie waren echte Wärmeproduzenten. Dies ist mit LED nicht mehr so der Fall. Wer aber noch klassische Halogenlampen hat, sollte diese ebenfalls mit LED ersetzen, mittlerweile gibt es ja perfekten Ersatz.

In der Küche:

  • Über meiner Kochinsel gibt es eine leistungsstarke Abzugshaube, die nicht nur Dünste ins Freie befördert, sondern auch Kochwärme.
  • Mein Backofen ist unter der Arbeitsfläche eingebaut, diese wird – selbst wenn ich den Ofen für eine Pizza auf 275 Grad vorheize – nicht einmal lauwarm.
  • Der Ofen ist gut isoliert, die Türe doppel-verglast. Wenn ich sie nur so kurz wie nötig öffne, dringt auch nur wenig Hitze in die Küche.

Schön, dass du bis hierher gelesen hast – ich wünsche dir einen angenehmen, coolen Sommer!

9 Kommentare Gib deinen ab

  1. Avatar von Anna C. Anna C. sagt:

    Perfekte Pasta😋

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Das Einfache hat eben auch seinen Reiz!

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      1. Avatar von Anna C. Anna C. sagt:

        Unbedingt 😊

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  2. Avatar von Houdini Houdini sagt:

    Wo gibt es in TH einen Backofen, der auf 275° geht? Marke, Modell bitte. Meiner steigt bei Dauer Betrieb auf 245° ab und an aus., 230-240° geht.

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Von HÄFELE. Das Typen-Schild kann ich leider nicht sehen, der Ofen ist ja eingebaut. Schicke dir ein Bild.

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  3. Avatar von Anna C. Anna C. sagt:

    Kürzlich endlich war es soweit, es gab- so in etwa- diese schnelle Pasta und sie hat uns wunderbar gemundet. Bei der derzeitigen Witterung ist so ein flottes Essen äußerst willkommen

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Freut mich, liebe Christine!
      Leckeres kann manchmal auch sehr schnell auf dem Tisch stehen!

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  4. Avatar von Sandkorn Sandkorn sagt:

    Lieber Felix,
    Cacio e Pepe wurden heute aufgewertet durch Deine so wunderbaren nicht authentischen Zutaten: nie wieder ohne! O-Ton Herr Sandkorn: „Genau so lasse ich mir Käsenudeln munden.“ Käsenudeln waren das seeeehr oft gewünschte Lieblingsessen der Jungs…
    Wie immer Dank und herzliche Grüße aus Norddeutschland von den (erwachsenen) Sandkörnern!

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Freut mich sehr, liebe Sandkörner!

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