Selbst gemachte Pasta
Oh, wenn ich doch möglichst viele davon überzeugen könnte, wie einfach es ist, Pasta selbst zu machen und welche Köstlichkeiten aus einem einfachen Grundrezept auf uns warten!
Um es gleich vorweg zu nehmen: es braucht wesentlich mehr Zeit, über Pasta zu schreiben, als einen Nudelteig zuzubereiten.
«Spricht man von Teigwaren, meint man ein Lebensmittel. Ich meine, sie müssten unter das Gesetz der Genussmittel fallen! Denn Pasta macht glücklich und darum auf so wundervolle Art auch süchtig.»
Für einen Pasta-Teig
braucht es lediglich Mehl und Eier – basta! Kein Öl, kein Salz, kein Wasser. Eine Haushaltmaschine mit gutem Knetwerk ist von Nutzen, aber nicht zwingend erforderlich, eine Pasta-Walze hingegen schon, denn der Teig muss möglichst fest sein, so dass das Ausrollen mit dem Wallholz (obwohl es in verschiedenen Gebieten als Nudelholz bezeichnet wird!) eher schwierig ist. Wenn der Pasta-Teig nämlich zu weich ist, werden die Nudeln beim Kochen matschig. Einfache Pasta-Walzen mit Handkurbel, wie sie von verschiedenen Herstellern erhältlich sind, leisten gute Dienste.
Mit Hartweizendunst
vom Bäcker erzielt man die besten Resultate. Knöpfli- oder Spätzlimehl aus dem Supermarkt eignet sich ebenfalls gut für selbst gemachten Nudelteig, weil es einen Anteil an Weizendunst nebst Weissmehl hat. Ebenfalls geeignet ist feiner Dinkelgriess aus dem Reformhaus.
GRUNDREZEPT PASTA-TEIG
Für etwa 350 g Teig (4 Portionen als Beilage)
2 grosse Eier in einer Schüssel aufschlagen und wiegen (= ca. 110 g). Die doppelte Menge (= ca. 220 g) Hartweizendunst oder Knöpflimehl beigeben, zu einem festen Teig kneten. In Klarsichtfolie verpackt im Kühlschrank 30 Minuten ruhen lassen.
Weder Öl noch Salz beifügen: Öl macht den Teig zäh, Salz lässt ihn brüchig werden!
Ravioli-Teig
darf etwas geschmeidiger sein:
2 grosse Eier und 1 Eiweiss (= ca. 150 g), 180 g Hartweizendunst und 120 g Weissmehl (Mehl = doppeltes Gewicht der Ei-Menge).
Walzen, schneiden
Teig leicht bemehlen und mit dem Wallholz etwas flach drücken.
Portionenweise mit der Pasta-Walze in Etappen zu immer dünneren Bahnen auswallen, bei den meisten Walzen bis Stufe 6.
Diese Teigbahnen können für Lasagne, Ravioli oder Cannelloni verwendet werden.

Besonders zart wird der Teig, wenn er auf der ersten Stufe immer wieder halb zusammengefaltet und so bis zu 20-mal gewalzt wird, bevor man ihn danach stufenweise immer dünner walzt. Dies erleichtert eine elektrische Walze als Aufsatz zu einer Küchenmaschine, wie sie für diverse Haushaltmaschinen erhältlich sind.
Fertige Bahnen bis zum Schneiden stets mit einem Küchentuch bedecken, damit sie nicht austrocknen und dadurch brüchig werden.
Für Nudeln werden die Teigbahnen mit der Schneidevorrichtung der Pasta-Walze, einem Messer oder dem Pizzaschneider in die gewünschte Nudelbreite geschnitten.

1) Walze. Schneidevorrichtung
für 2) Tagliatelle und 3) Taglierini
Pappardelle: 1–3 cm breit; Tagliatelle: 5 mm; Taglierini:
2 mm.

Nudeln entweder erst unmittelbar vor dem Garen schneiden, sonst kleben sie zusammen, das gilt vor allem für Tagliatelle und Taglierini, die mit der Pasta-Walze geschnitten wurden; oder man stellt sie geschnitten als lockeres Häufchen bis zum Garen in den Tiefkühler und gibt sie später direkt ins kochende Wasser.

«Al dente» oder bissfest ist ein Begriff, den es nur beim Kochen von getrockneten Teigwaren gibt: durch ihre samtene Beschaffenheit kann frische Pasta diesen «Biss» gar nicht aufweisen. Aaaaber, welch ein Genuss!
Viel Spass in der eigenen Pasta-Manufaktur und gutes Gelingen,
Tipps:
• Rot, Grün oder Gelb
Falls gewünscht, eignen sich zur Farbgebung Tomatenpüree, Randensaft, Schnittlauch, blanchierter Spinat, Bärlauch, Safranpulver usw. Diese Zutaten werden mit dem Ei verquirlt oder fein püriert, gewogen und aus diesem Gewicht die benötigte Mehlmenge berechnet. Zum Aromatisieren kann gehackter Dill, Rosmarin oder Thymian beigegeben werden.
• Pasta aufbewahren
Mit Ei hergestellte Teigwaren trocknet man nicht, sondern friert sie besser fertig geformt locker ein. Noch gefroren ins kochende Wasser geben.
• Teig klebt
Zu wenig Mehl verwendet, bei der nächsten Zubereitung anpassen! Es ist schwierig, dem bereits gekneteten Teig mehr Mehl beizufügen, deshalb beim Walzen immer wieder bemehlen.
• Teig zu hart
Es bilden sich lediglich Klümpchen beim Kneten, der Teig hält nicht zusammen. WENIG Wasser tropfenweise beifügen. Zu viel Mehl verwendet, bei der nächsten Zubereitung anpassen!
Hallo lieber Felix,
schön, dass ich dich gefunden habe (bei Susi).
Hartweizendunst ist das Hartweizengrieß?
Übrigens: Das was Susi geschrieben hat bei dem Feta mit Paradeisern, dass es wohl etwas griechisches wäre. Stimmt.
Das Lustige: Ich habe euer beider Rezept gelesen und am Wochenende beim Griechen etwas zum Mitnehmen bestellt: Boughourdi (sprich Bujuurdii). Als ich es sah, vor allem, als ich es versucht habe, dachte ich: Das ist doch das, was Susi und Felix gekocht haben. Ich möchte es demnächst mal selbst versuchen. Dazu muss ich mir allerdings erst eine kleine Auflaufform kaufen.
LG
Iris
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Liebe Iris,
Willkommen auf meinen Seiten!
Hartweizendunst ist noch etwas feiner als -griess. Falls du keinen Hartweizendunst findest, müsstest du mit Weizenmehl und -griess ein bisschen experimentieren, damit du die richtige Konsistenz des Pasta-Teigs findest.
Und danke für die Aufklärung betreffend Boughourdi, Susi und ich wussten beide die griechische Bezeichnung nicht!
Bei 150 Grad kannst du das Gericht aber auch auf einer normalen Servierplatte oder in einem tiefen Teller garen: Porzellan ist bei diesen Temperaturen auf jeden Fall hitzefest! (einfach nicht das hauchdünne Goldrand-Tellerchen verwenden!)
Mit besten Grüssen aus Fernost,
FEL!X
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Hallo Felix,
danke für die schnelle Antwort.
Sollte ich am Wochenende dazu kommen, werde ich mal im Bioladen nachsehen, ob ich Hartweizendunst finde. Ansonsten, danke für den Tipp mit dem Mischen und auch Danke für den Tipp, dass ich nicht unbedingt eine Auflaufform brauche. Zum Glück habe ich „nur“ Porzellan ohne Goldrand. Habe mittlerweile auch gelesen, dass man es nur in Alufolie zubereiten könne. Aber ich mag keine Alufolie. Dann lieber goldloses Porzellan.
Viele Grüße aus Bayern bzw. aus Oberfranken
Iris
P.S.
So viele soooo gut klingende und sicher auch sehr gut schmeckende Rezepte. Auch bei Susi. Da läuft mir richtig das Wasser im Munde zusammen, wie man so schön sagt.
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