LANDJÄGER

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Selbst wenn «Landjäger» im französischen Sprachgebiet «gendarmes» genannt werden, haben sie dennoch nichts zu tun mit Polizeidragonern, die mit speziellen Ordnungsaufgaben in ländlichen Gebieten ehedem betreut waren.

Vielmehr geht es um gepresste, getrocknete und schliesslich geräucherte Rohwürste aus Rindfleisch und Speck, die in der Schweiz, im alemannischen Kulturraum («Landjägerwurst») wie auch im Elsass («gendarmes») und in Österreich bekannt sind.

Landjäger haben ihre Form mit einem Salsiz aus dem Bündnerland oder einem Pantli aus Appenzell gemein: ihr Querschnitt ist herstellungsbedingt rechteckig, so dass sie auch mal längs aufgeschnitten attraktiv daherkommen.
Neben Gewürzen spielt beim Salsiz etwas Rotwein mit, der Pantli ist durch sein Knoblaucharoma bekannt und beim Landjäger ist es eher Kümmel.
Alle sind essbereit und brauchen lediglich geschält zu werden.

Heute will ich aber mal diese «kleinen Brüder vom Salami» zu Küchlein backen!

Küchlein, Chüechli, Tätschli, Plätzli, Datschi, Puffer: teigartige, flachrunde Masse, die in Fett ausgebacken wird.
Ich backe sie lieber (ziemlich fettfrei!) als kleine Küchlein im Muffins-Blech!

LANDJÄGER-CHÜECHLI
FLEISCH-KÜCHLEIN MIT LANDJÄGER

Schweizer Alltagsküche
für 12 Stück
3–4 Portionen als Hauptgericht

• 1 Zwiebel, ca. 40 g
• 1/2 EL Butter
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• 200 g Dinkel­mehl T630 (oder Weizen­mehl T550)
• 2 TL Back­pulver
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• 1 grosser Bund Schnitt­lauch

1VORBEREITEN / BEREITSTELLEN:
Zwiebel hacken, in der Butter glasig dünsten.
Abkühlen lassen.

Mehl und Backpulver zusammen sieben.

Vom Schnittlauch zum Garnieren ein paar Halme beiseitelegen, den Rest in feine Röllchen schneiden.

• 125 g Land­jäger
• 100 g Berg­käse oder Greyerzer

2Landjäger möglichst fein hacken, Käse eher grob reiben.
Ich habe das mit dem Fleischwolf gemacht: zuerst die Landjäger, dann den Käse und schliesslich einen Löffel Panko (japanische Brösel), so bleibt nur noch etwas Brot, aber kein Fleisch zurück! Letzteres kann nach Zerlegen des Fleischwolfs zur Masse gegeben werden.

Geht jedoch auch gut mit einem Cutter (Landjäger) und der Rösti-Raffel (Käse).

• 3 Eier (M)
• 200 ml Milch

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• 1/2 TL Salz, reichlich Pfeffer aus der Mühle

3Eier mit dem Rührbesen der Küchenmaschine verquirlen.
Milch daruntermischen.
Das Mehl beigeben, zu einem glatten Teig rühren.

Flachrührer einsetzen, Landjäger, Käse, Zwiebeln und Schnittlauch zum Teig geben, alles gut mischen.

Mit Salz und Pfeffer würzen / abschmecken (= ca. 800 g).
Sollte die Masse allzu zäh sein, noch etwas Milch unterrühren.

Die Masse könnte nun als Tätschli, Plätzli oder Puffer etwa esslöffelweise in Öl ausgebacken werden.
Ich backe sie lieber (ziemlich fettfrei!) als kleine Küchlein:

• ein Muffins-Blech mit 12 Vertiefungen von ca. 6 cm ø
• wenig Butter
• Olivenöl

4die Vertiefungen vom Blech leicht buttern (selbst bei beschichtetem Blech!).

Je ca. 65 g der Masse bis gerade zum Rand einfüllen.

Wenig Öl am besten aufsprühen (siehe hier «Sprayflasche für Öl»).

Kann bis hierher vorbereitet werden!

5BACKEN:
Backofen auf 180 °C (O+U) vorheizen.

In der Ofenmitte 30–35 Minuten backen, bis die Oberflächen etwas Farbe angenommen haben.

Blech kurz stehen lassen, dann lassen sich die Küchlein problemlos auslösen.

Mit grünem Salat servieren.

nicht scharf

Fleischwolf
Das ist schon eine gute Sache, wenn es darum geht, etwas zu zerkleinern. Ich habe nach Landjäger, Käse und Panko auch noch ein gutes Kilo Fleisch gewolft, welches ich jeweils portionenweise einfriere und später zum Kochen für unseren Hund verwende.
Also doppelt genutzt!

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Wo hast du denn den Landjäger in Thailand „geschossen“? Und danke, jetzt habe ich auch Lust nach Landjäger. 😉

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    1. Avatar von FEL!X FEL!X sagt:

      Es gibt hier eingewanderte Metzger, die eine grossartige Palette an Charcuterie anbieten!

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