
Ob bereits die Mönche im St. Galler Kloster Sanktgaller-Brote gebacken haben, ist leider nicht überliefert.
Tatsache ist, dass dieses traditionelle Brot in der ganzen Schweiz und über deren Grenzen hinaus überaus beliebt ist.
Ich habe es zum Welt-Brot-Tag gebacken, zu dem Zorra von «kochtopf.me» zum 20sten Mal einlädt.
St. Galler Brote gibt es als Weiss- und als Halbweissbrot.
Sie werden immer zu zwei Laiben nebeneinander gebacken. Typisch ist ihre spezielle Form mit «verschränkten Armen» und einer «Nase». Die glänzende Kruste umschliesst eine feinporige Krume.

SANKTGALLER BROT HALBWEISS
für 2 Brote à ca. 425 g
schöne Kruste, feine Krume
• 130 g Weizenmehl T 1050
• 80 g Wasser
• 1/8 TL Trockenhefe (oder 1,5 g Frischhefe)

AM VORTAG
10:00
1Vorteig:
alles in einer kleinen Teigschüssel mischen.
Zugedeckt im Kühlschrank (Gemüsefach ca. 8 °C) gut 24 Stunden ruhen lassen (geht nur ganz wenig auf).
AM BACKTAG
12:30
Vorteig aus dem Kühlschrank nehmen, in der Küche 1 Stunde stehen lassen.
• 300 g Weizenmehl T 550
• 170 g Weizenmehl T 1050
• 1 TL Backmalz (Pulver)
• 1 TL Trockenhefe (oder gut 10 g Frischhefe)
• 260 g Wasser
_____
• 1 EL Salz

13:30
2Hauptteig:
Mehle, Malz und Trockenhefe mischen (Frischhefe in etwas vom Wasser auflösen).
Wasser samt dem in Stücke geteilten Vorteig dazugeben.
5 Minuten auf niedriger Stufe, dann 10 Minuten auf schnellerer Stufe kneten.
Salz erst jetzt in 2 Portionen beigeben, 5 Minuten weiterkneten.
14:00
Teig zugedeckt 90 Minuten gehen lassen, dabei nach 45 Minuten einmal rundherum falten.

15:30
Teig (950 g) auf leicht bemehlter Arbeitsfläche in 2 Stücke schneiden, leicht rund schleifen.
Mit dem Schluss nach oben in 2 Gärkörbchen legen, zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.
Backofen samt Backstein auf 250 °C vorheizen.

16:00
3Die Brote formen wie gezeigt:
1 ein Teigstück leicht flachdrücken, etwas in die Länge ziehen
2 halb zusammenfalten, so dass ein Halbmond entsteht
3 im rechten Drittel mit der Handkante eine Vertiefung drücken
4 das linke Teigstück darüber ziehen, andrücken, so dass eine Art Nase entsteht (siehe linke Hand)

5 mit beiden Handkanten 2 Vertiefungen drücken
6 linken Teil darüberziehen, andrücken
7 ebenfalls den rechten Teil, so dass sich 2 verschränkte Arme bilden
8 Teigling mit beiden Händen leicht rund formen


9 mit einem scharfen Messer unterhalb der «Nase» tief einschneiden.
10 das andere Teigstück ebenso formen
Beide Teiglinge dicht nebeneinander auf Backfolie oder -papier setzen.
Zugedeckt lediglich 15 Minuten gehen lassen.
• 1/4 TL Salz
• 1 EL heisses Wasser

16:30
4BACKEN:
Brote mit heissem Salzwasser bepinseln.
Mit Hilfe der Folie auf den Backstein ziehen.
Mit Dampf bei 250 °C 45 Minuten backen, dabei nach ca. 8 Minuten Dampf ablassen, Backfolie wegziehen und die Temperatur auf 220 °C stellen.
5 Minuten vor Ende der Backzeit nochmals mit dem Salzwasser bepinseln.
17:15
fertig!

Das klingt ja spannend und sehr köstlich
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Ja: mal ein etwas anders geformtes Brot!
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Lieber Felix, Dein Rezept gefällt mir sehr. Ich bin noch nicht lange im „Brotback-Geschäft“. Ich habe mich langsam mit Trockenhefe angenähert und traue mich jetzt auch mit Hefe zu backen. Deine Zeitschiene (Start um 10:00) gefällt mir besonders ;-). Liebe Grüße, Urs
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Liebe Urs
Weil bei diesem Teig zuletzt alle Luft herausgedrückt wird (damit es feinporig bleibt), kann eigentlich nichts schief gehen – ausser vielleicht beim Formen, was aber nicht perfekt sein muss!
Trau dich nur!
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🙂
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Beautiful breads, Felix! I appreciate your visual tutorial on how to fold them. Finding all those grades of flour might be difficult in the US, but it is worth a try!
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The flour T550 is just a normal bread flour, the T1050 is a bit coarse. But you can use only the normal to get a white bread instead of «halbweiss»!
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Perfekt gelungen. Ich habe vor ein paar Jahren mich auch mal daran versucht. Sie sind leider nie so aus dem Ofen gekommen wie ich wollte. Jetzt muss ich bald mal dein Rezept ausprobieren. Danke fürs Mitbacken beim World Bread Day!
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Beim Falten/Formen der Brote muss ich mir stets die Steps ansehen, die ich bereits vor Jahren fotografiert habe, vor allem wenn ich schon einen Weile kein st-galler Brot mehr gebacken habe!
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