WIE ALLES BEGANN
Von der Schweiz nach Thailand
ausgewandert bin ich 2009. Damals habe ich eine Art Reise-Blog begonnen: ich schrieb einfach, was mir hier so an Erstaunlichem, Bemerkenswertem und Kuriosem begegnete, natürlich auch ab und zu, was ich gekocht habe.
Die Plattform dafür war relativ beschränkt, auch konnte ich lediglich ein einziges, kleines Bild einstellen und für ein genaues Rezept war das Ganze nicht geeignet – auch gar nicht dafür konzipiert.
Deshalb entschloss ich mich anfangs 2013
ein kulinarisches Blog zu starten, auf einer Plattform mit der Möglichkeit, relativ frei zu gestalten, Bilder in verschiedenster Grösse und Position zu platzieren, sowie viele Informationen zu vermitteln, auch per Link auf Blog-interne Warenkundeseiten und küchentechnische Erläuterungen zu verweisen.
Die publizierten Rezepte
stellen mein ganz persönliches Kochbuch dar, in dem auch ich immer wieder mal nachschlage, wie genau ich dies oder jenes so schmackhaft gewürzt, welche Mengen ich denn dazu verwendet habe.
Es löst sozusagen meine Rezeptkartei ab, deren A6-Karten ich damals mit viel Aufwand mittels «QuarkXPress», später «InDesign», erstellt habe.
Wie entstehen die Rezepte?
Sie sind in meinem Kopf. Sie sind plötzlich da, wenn ich über den Markt gehe. Manchmal träume ich auch von Kombinationen, die ich dann umsetze – meistens erfolgreich! Natürlich lasse ich mich auch inspirieren, lese gerne Kochbücher, klicke mich durch andere Blogs, surfe auch mal über kulinarische Web-Seiten. Schnappe hier eine Zutat auf, dort eine Zubereitungsart, denke zuweilen «sehr schön, ich würde es einfach auf eine andere, auf MEINE Art zubereiten»!
Bevor ich zur Tat schreite,
steht das Rezept: eine Notiz im Telegrammstil. Anders wäre eine Aufnahme mit den Zutaten (eine Art Mise-en-place), die in praktisch jedem Beitrag zeigt, was alles benötigt wird, gar nicht möglich.
Genaue Mengenangaben brauche ich, wenn ich «einfach so» koche, nicht – falls es jedoch um einen Beitrag im Blog geht, messe und wiege ich beim Zubereiten alle Zutaten genau ab, davon hängt auch die Gelingsicherheit meiner Rezepte ab!
Food-Fotografie
Ich bin kein Food-Fotograf. Das überlasse ich lieber den Profis. Meine diesbezüglichen Fähigkeiten beschränken sich auf – ich möchte mal sagen – lediglich knipsen!
Anrichten beherrsche ich viel besser, für etliche meiner Kochbücher habe ich das Styling selbst gemacht.
Im Blog setze ich aber vor allem auf die perfekte Rezeptierung, als auf den optischen Effekt.
Kurz: ich möchte weder mit Fotografen noch Stylisten konkurrenzieren.
Kamera
Eine Nikon COOLPIX 5000, die ich bereits seit über 15 Jahren besitze, entsprechend auf Nahaufnahmen und Kunstlicht eingestellt.
Ein Profi-Fotograf hat mir neulich gesagt, ich solle diese Kamera bloss nicht ersetzen, diese Generation wäre viel besser, als die heutigen der selben Klasse.
Seit einiger Zeit
habe ich damit begonnen, die Gerichte nur noch von oben mit fix montierter Kamera aufzunehmen.
Das ist einfacher, als von vorne oder schräg von oben, denn von vorne kann man alles erst mit dem angerichteten Teller einstellen – und das Essen wird kalt.
Die Höhe der Kamera und die Position der Lichtquellen stelle ich mit dem leeren Teller ein, später geht alles ganz schnell, so kommt das Essen auch noch heiss auf den Tisch.
Damit das Foodbild auch in mein Layout passt, denke ich bereits beim Anrichten, wie die Aufnahme später beschnitten werden kann: die einzige Bildbearbeitung, die ich betreibe.
Aber eben: das müssen alle für sich und ihre Blogs selber ausmachen!
Technik
Als Bühne bzw. «Set», wie das richtig heisst, diente mir zu Beginn ein Edelstahltisch ausserhalb der Küche.
Der Untergrund bestand aus einem mit Backpapier (neutrales, gedecktes Weiss!) bespanntem Brett.
Den Hintergrund bildete ein weisser, bis zur Wand hochgezogener Karton.
Die dauernd wechselnden Lichtverhältnisse erschwerten jedoch die Aufnahmen einigermassen und so bin ich bald in mein «Büro» gezogen, welches ich verdunkeln und das Licht nach Bedarf richten kann.
Meine zwei Lampen sind ganz einfach eine verstellbare Bürolampe und ein Klemm-Spot, mit neutral-weissem Leuchtmittel. Abgedeckt mit normalem, weissem Backpapier (fixiert mit Wäscheklammern!), das verhilft zu einem milden Schattenwurf – also eine Art Softbox.Seitlich stehen zwei weisse Styroporplatten, um zu verhindern, dass von der Umgebung (bei mir: farbige Wände) irgendeine ungewollte Färbung auf den Teller gelangt.
Als Aufheller dient ein goldbeschichteter Karton (Tortenunterlage!), der in entsprechende Position gebracht wird.
Mittlerweile habe ich auf schwarzen Untergrund gewechselt, nicht dass ich diese gruftigen, dunklen Aufnahmen anstrebe – Food kommt auf Schwarz einfach sehr gut und leuchtend zur Geltung, ohne dass ich gross etwas an meinen Standard-Einstellungen ändern muss.
Ich gestehe,
dass ich – wie viele Blogger – «geschirrmässig» einige Einzelstücke ausschliesslich zum Fotografieren besitze. Aber eigentlich wird nur wenig davon wirklich eingesetzt, weil sich ein paar dieser Teile unter der Kamera überhaupt nicht gut machen (wie beim Kauf gedacht!): schwarz glasierter Teller (viel zu viele Lichtreflexe, siehe Bild!), oder eine dreieckige Schüssel, die nur in ihrer Gänze abgebildet werden kann (beschnitten sieht das einfach blöd aus!). Und noch so ein paar Teile.
Mittlerweile verwende ich mein weisses Porzellan, das jeden Tag auf den Tisch kommt. Mal rund, mal quadratisch, mal rechteckig. Damit entsteht nicht zuletzt eine gewisse Linie. Auf Accessoires verzichte ich – ausser mal einem Besteckteil – ganz.
Ich bekenne mich
als «Schönblogger»: alles sollte perfekt aussehen!
Manchmal ist es – auch dies gebe ich zu! – fast eine Art Sucht, alles und jede Zubereitung festzuhalten und zu bloggen.
Aber immer macht es mir Freude, dies zu tun!
Und so werde ich es auch weiterhin halten.
Eben bin ich beim 500sten Beitrag angekommen – in meinem Kopf warten weitere Zubereitungen auf deren Ausführung.

Wenn ich
mit meinen Rezepten, Ausführungen und Tipps dazu anregen kann, etwas auszuprobieren, sich an etwas zu wagen, was man sich vielleicht bislang nicht getraut oder gar nicht gekannt hat, ein bisschen frischen Wind in möglichst viele Küchen zu bringen, dann freue ich mich.
Und wenn dadurch manchmal ein Teller leergeleckt wird – wie ich das ab und zu mache! – freut es mich doppelt!

ein Muss für Gelingsicherheit!



Hallo Felix, ein sehr schöner Blog.
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Danke, Claudia – und herzlich willkommen hier!
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