TRAUMHAFTE HÄHNCHENFLÜGEL

«Ich lag und schlief, da träumte mir
ein wunderschöner Traum…»

Hoffmann von Fallersleben, 1798-1872

Ich habe davon geträumt.
Nein, es ist kein Witz: ich habe tatsächlich davon geträumt!
Des Öfteren träumt es mir von Gerichten und wie ich diese zubereiten könnte. Nicht immer brauchbar, manchmal skurril und erst nach dem Aufwachen wird mir klar: das geht doch so gar nicht. Manchmal ist es aber auch eine wirklich herrliche Kombination.

Von Safran und Ingwer
hat es mir letztens geträumt. Eine Kombination, die ich mir nicht nur im Schlaf traumhaft vorstellen konnte. Safran, mit seinem wunderbaren Aroma, dazu einen Kick Ingwer und etwas Honig.

Geträumt – getan!
Vielmehr: ausprobiert und für sehr, sehr lecker befunden!

5ac67-pouletfluegel_safran_ingwerHÄHNCHENFLÜGEL AUS DEM OFEN
MIT SAFRAN UND INGWER

Spielerei mit Gewürzen 
2 Portionen als Hauptgericht

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MARINADE:
2 EL (30 ml) Weisswein
1 Pr. Meersalz

……leicht erwärmen.

1/4 Döschen Safranfäden (= ca. 90 mg)
1 EL (15 ml) Honig

……dazugeben, mischen. Zugedeckt 30 Minuten ziehen lassen, damit der Safran sein wunderbares Aroma und auch etwas Farbe abgeben kann.

20–25 g Ingwer
……ein Sieb auf eine Schüssel legen, Ingwer fein reiben, gut auspressen = ca. 1 EL (= 15 ml) Saft.
……Zur Safran-Mischung geben.

ff486-pouletflsafraningwer_mepHÄHNCHENFLÜGEL:
350 g Pouletflügel 
……in die körpernahen «Drumsticks» / «Ailerons» (f), den Mittelteil «Elle&Speiche» und die Flügelspitzen teilen. Letztere werden hier nicht verwendet und können für die spätere Zubereitung eines Geflügelfonds eingefroren werden. Es verbleiben ca. 300 g.

648f7-pouletfluegel_marinieren……Flügelteile mit Küchenpapier trocknen. In einer ofenfesten Form nebeneinander auslegen, mit der Safran-Mischung begiessen. Darauf achten, dass die Safranfäden gleichmässig verteilt sind.
……Mindestens 1 Stunde zugedeckt marinieren, dabei ab und zu mit der Flüssigkeit begiessen, darauf achten, dass die Safranfäden auf den Flügelteilen bleiben.

Kann bis hierher vorbereitet werden! 
Falls länger als 1 Stunde: in den Kühlschrank stellen!

……Backofen auf 180 °C (O+U) vorheizen.

1/2 EL Olivenöl
etwas Meersalz

……Flügelteile mit dem Öl bepinseln, leicht salzen.
……25 Minuten in der Ofenmitte garen.

……Aus dem Ofen nehmen, Temperatur auf 220 °C erhöhen. Mit der Flüssigkeit aus der Form begiessen und weitere 10 Minuten fertig backen.

……Dazu passen z.B. die Limetten-Kartoffeln, oder ein anderes Kartoffelgericht.

c39cc-chili_0 nicht scharf

Anmerkung falls Beilage «Limetten-Kartoffeln»:

  • Kartoffeln wie hier beschrieben vorbereiten
  • nach 35 Minuten Garzeit der Kartoffeln im Ofen die Pouletflügel daneben stellen
  • nach weiteren 25 Minuten Garzeit samt den Kartoffeln aus dem Ofen nehmen. Flügelteile mit der entstandenen Flüssigkeit begiessen
  • Temperatur auf 220 °C erhöhen
  • Kartoffeln und Pouletflügel zurück in den Ofen stellen, 10–15 Minuten goldbraun werden lassen

Ein Vergleich
Hähnchenflügel sind in der asiatischen Küche überaus beliebt und geschätzt: das Fleisch ist zart, die Teile können wunderbar knusprig gebraten werden und eignen sich auch als Vorspeise oder Snack, was in Thailand ganz besonders zählt.

Kürzlich hat mir jemand gesagt, dass er statt Pouletflügel wohl besser -schenkel verwenden würde, weil an diesen mehr Fleisch dran sei.
Also habe ich einen Vergleich angestellt – und siehe da:
am Mittelteil des Flügels ist, verglichen mit einem Hähnchen-Unterschenkel, MEHR Fleisch dran!

  • Pouletunterschenkel: Knöchlein = 20%, Fleisch = 80%.
  • Pouletflügel-Mittelteil: Knöchlein = 15 %, Fleisch 85%!!!
  • Pouletflügel-Drumstick/Aileron: Knöchlein = 16 %, Fleisch = 84 %!

Ausserdem: Fleisch ist umso zarter, je weniger der entsprechende Muskel beansprucht wurde. Und bekanntlich laufen Hühner mehr, als dass sie fliegen…
Noch Fragen?!

13 Kommentare Gib deinen ab

  1. Basler Dybli sagt:

    Keine Fragen mehr – du hast mich überzeugt! Jetzt muss ich nur noch schauen, wie ich zum Mittelteil dieser fleischigen Flügel komme. 1:0 für dich!
    Sobald meine Lust auf Geflügel wieder akut wird, werde ich das bestimmt leckere Rezept nachbasteln. Besten Dank dafür.
    Gestern war „Nüa“-Schwanz mit „Man bot“ angesagt. Auch nicht schlecht.

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  2. Felix sagt:

    Wie du dazu kommst? Na, so wie ich es oben beschreibe!

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  3. Basler Dybli sagt:

    Danke. Schon klar bzw. gelesen. Nur war ich bis dato nicht der Oberhirsch im rohen Geflügel-aus/von-einander trennen (nur bei ganzen, gebratenen Poulets). Aber Übung macht bekanntlicherweise den Meister. 🙂

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  4. Susi L. sagt:

    Du träumst tatsächlich von Aromen! Darum beneide ich dich sehr.
    Und die fertigen Flügelchen schauen wunderbar aus. So richtig appetitlich.

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  5. Häfliger E sagt:

    Das sieht SEHR lecker aus und schmeckt sicher totel fein – ich werde es einmal ausprobieren, die Limetten-Kartoffeln dazu kenne ich ja bereits, sie passen wunderbar

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  6. Felix sagt:

    Beim ganzen Flügel ist dies sehr einfach: es gilt es zwei Gelenke zu durchtrennen, diese mit den Fingern ertasten und mit dem Messer dort, wo die Knöchlein aufeinander treffen, durchschneiden – fertig!

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  7. Felix sagt:

    Jaaaa! Nicht jede Nacht – jedenfalls kann ich mich nicht an jedem Morgen an etwas erinnern – aber doch oft! Manchmal träume ich aber auch einfach von einem mir bekannten Gericht und bereite dies dann anderntags wieder einmal zu.
    Die Flügelchen sind tatsächlich köstlich und überaus zart, ich bereite oft etwas aus diesen Teilchen zu.

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  8. Felix sagt:

    … und die Zubereitung geht fast von allein!

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  9. Houdini sagt:

    Gibt es keine Poulet-Flügeli mehr zu kaufen in der Schweiz? Meine Mama ass die für's Leben gern, weil sie das Knabbern und den günstigen Preis mochte.

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  10. Houdini sagt:

    Super-Idee mit Safran und Ingwer! Interessant die Fleischanteile in den Stücken, dachte auch, am Unterschenkel sei mehr. Eine Thai Frau, die ich gut kenne, kauft nur die Mittelteile der Flügel, sie seien das Beste am Huhn.

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  11. Felix sagt:

    Danke, Erich!
    Ja, ich wollte der Sache (bzw. dem Fleischanteil) auf den Grund gehen und siehe da!
    Und ja: die Flügelteile werden hier auch separat angeboten, ich kaufe jedoch meistens ganze Flügel, damit ich die Spitzen (neben Karkassen und so) für einen Fond verwenden kann.

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  12. Basler Dybli sagt:

    Doch, doch! Ich bin jedoch einer dieser „Einkaufstouristen“ und kaufe Qualitäts-Fleisch und -Poulet in Frankreich ein (Luftlinie ca. 5 km). Die Preisdifferenzen darf ich hier gar nicht nennen …

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  13. Basler Dybli sagt:

    Heute 1:1 nachgebastelt, schlussendlich doch mit Unterschenkeln (da im Sonderangebot und 30 % preiswerter als ganze Flügel).
    Bref: TRAUMHAFT köstlich – mache ich wieder!!!

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