
nam = Wasser und alles, was im weitesten Sinne flüssig ist, also auch Öl = nam man!
nam som (Wasser sauer) = Orangensaft
nam plaa (Wasser Fisch) = Fischsauce
nam phrik (Wasser Chili) = Chilisauce, selbst wenn die Zubereitung nicht nur
aus Chilis besteht und vielleicht auch gar nicht so flüssig wie Wasser ist, also auch:
nam phrik gäng XY (Wasser Chili Curry) = XY-Curry-Paste
und schliesslich:
nam jim (Wasser stippen, dippen)
So, das war
eine weitere Lektion in Thai. Ihr seht, wie verwirrend (nam man) und wie schwierig diese Sprache sein kann. Von der Betonung mal ganz abgesehen.
น้ำจิ้ม
Nam jim
bezeichnet eine Vielzahl an Saucen zum Dippen. Im Gegensatz zu nam phrik (Bestandteil eines Gerichts, siehe hier) sind die nam jim Varianten eher flüssig und als würzige Beilage zu verstehen.
Die bekanntesten sind:
- Nam jim gai: sirupartige, honigfarbene Chilisauce (manchmal auch als Frühlingsrollensauce bezeichnet), zu Huhn
- Nam jim jäw: Sweet Chili Sauce (Bild 1), vielseitig, auf jeden Fall aber zu «Thai Style BBQ Chicken»
- Nam jim satay: Erdnusssauce zu Satay / Spiesschen (2)
- Nam jim waan: Süss-sauer-scharfer Dip (3), Beispiel bei Auberginenhäppchen
- Nam jim taochiao: Sweet Chili Sauce (4), zu «Khao man gai» (Chicken Rice)
- Nam jim talay oder nam jim Seafood (5): allgegenwärtig, nicht nur zu Seafood
…und viele mehr!
Einer meiner
Favoriten, nam jim «Somboon», enthält zusätzlich zum klassischen nam jim Seafood noch gewürfelten Ingwer und Erdnüsse.
Die Bezeichnung «Somboon» bezieht sich auf das gleichnamige Restaurant in Bangkok, welches dieses nam jim zu ganzen, gebackenen Fischen serviert.
NAM JIM «SOMBOON»
thailändischer Dip
für ca. 75 ml
2 Knoblauchzehen, in Stücken
4–6 Chilischoten, klein geschnitten
2 Büschelchen Koriander, Würzelchen gehackt
……im Mörser zu einer Paste zerstossen.
2 EL Limettensaft (Limettenpresse!)
1,5 EL Fischsauce
1 EL Palmzuckersirup (oder 2 TL Zucker)
……beigeben, mischen, der Geschmack soll sich zwischen süss, sauer, salzig und scharf bewegen.
1/2 EL frischer Ingwer, klein gewürfelt
……samt den gehackten Korianderstielen und -blättchen dazugeben.
1 EL Erdnüsse, geröstet
……grob hacken, dazu reichen oder kurz vor dem Servieren daruntermischen.
ziemlich scharf
Lieber Felix, ein herzliches Dankeschön für diesen informativen Ausflug in die Thai-Küche und vor allem Danke für dieses Rezept, das merke ich mir für unsere nächsten summer rolls
LikeLike
Gerne, liebe Sabine!
Die Bezeichnungen «nam phrik» und «nam jim» können sehr verwirrend sein, nicht zuletzt deshalb habe ich diese Erklärungen geschrieben!
«Nam jim Somboon» oder «-Seafood» passt auch perfekt zu Summer Rolls!
LikeLike
Und unvergessen bleiben die die Caddy Kommentare vor Jahren beim Golfen auf Phuket: Tok Nam (im Wasser!) 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
LikeLike
Ja, und umgekehrt bedeutet es «Wasserfall» = nam dtohk!
Und hoffentlich auch gegessen?!: nüa nam dtohk = eine Variante dieser leckeren Rindfleischsalate!
LikeLike
Mit grossem Interesse habe ich deine Erklärungen und Ausführungen zum Rezept gelesen. Vielen Dank dafür!
Ebenso habe ich das Bildli „ziemlich scharf“ betrachtet …
Für mich persönlich braucht es noch die Bildli mit 4 und 5 Chilis, „sehr scharf“ und „zu scharf“. Da kann ich nicht mithalten.
LikeLike
Es gibt bei mir zur Einteilung 4 Signete:
– nicht scharf (1 schwarze Chili)
– wenig scharf (1 rote Chili)
– mittelscharf (2 rote Chilis)
– ziemlich scharf (3 rote Chilis)
Die Anzahl Chilis auf dem Bildli hat nichts mit der Menge der im Rezept verwendeten Chilischoten zu tun, die 3 Chilis bei «ziemlich scharf» bezeichnen einfach die höchste Stufe!
LikeLike
Alles klar und auch sehr gut so!
Meine „persönlichen“ Bildli waren als Spass gedacht. 🙂
LikeLike