Ihren Ursprung
haben die knusprigen Röllchen wohl in China, wo sie traditionellerweise zum Chinesischen Neujahrsfest gehören, an dem der Beginn des Frühlings gefeiert wird – daher stammt auch die Bezeichnung Frühlingsrolle, chinesisch 春捲 chūnjuǎn.
Mittlerweile
sind sie jedoch in ganz Südostasien heimisch und aus der fernöstlichen Küche nicht wegzudenken!
In Indonesien und auf den Philippinen sind es lumpia, in Singapur und Thailand heissen sie poh-pia.
Die Füllung
in den hauchdünnen Teighüllen kann ganz verschieden sein: Gemüse ist stets dabei, meistens Glasnudeln, manchmal auch gehacktes Fleisch. Aber auch Varianten mit Meeresfrüchten, Fisch und Käse sind bekannt. Als «Verpackung» kommen entweder Filoteig (aus Weizen) oder getrocknetes Reispapier zum Einsatz.
Die Hülle
Filoteig: [von griechisch: phýllon, Blatt] auch Phylloteig, ist – ähnlich wie Strudelteig – bereits ausgewallt erhältlich. Die hauchdünnen Blätter aus Weizenmehl und Wasser sind unter der Bezeichnung «Teighüllen für Frühlingsrollen» tiefgekühlt im Angebot (Bild siehe hier!).
Reispapier: hergestellt aus Reismehl, Wasser und Salz. Die Blätter werden zuerst gedämpft, dann auf Bambusmatten getrocknet. In verschiedenen Grössen, rund und eckig erhältlich. Vor der Verwendung kurz in lauwarmes Wasser legen (Bild siehe hier!).
In meiner Umgebung
weiss ich ganz genau, von welchem Marktstand oder in welchem Restaurant ich Frühlingsrollen esse, denn unmotivierte Restaurantbesitzer kaufen diese fix und fertig tiefgekühlt. Bei denen passe ich und mache die leckeren Röllchen lieber selber.
Heute mal
mit Tomaten und Mozzarella gefüllt. Dies ist kein modernistischer Versuch, die Frühlingsrolle zu revolutionieren, ich mag sie einfach ab und zu anders, als die Klassiker mit Glasnudeln und Gemüse!

FRÜHLINGSROLLEN «PIZZAIOLO»
Frühlingsrollen mit Schinken, Tomaten und Mozzarella
für 4 Rollen
4 Filoteigblätter 21×21 cm
1 VORBEREITEN:
ganzes Teigpaket aus dem Tiefkühler in der Verpackung ca. 30 Minuten auftauen lassen. Dann 4 Blätter abziehen, mit einem feuchten Küchentuch bedeckt beiseitelegen. Restliche Teigblätter luftdicht verpacken und für einen späteren Gebrauch wieder tiefkühlen.

1 kleine Tomate
schälen, vierteln, entkernen, in gut 1 cm breite Streifen schneiden.
1 Chilischote
1 Knoblauchzehe
wenig Olivenöl
Chili entkernen, hacken, Knoblauch in Scheibchen hobeln (Trüffelhobel!).
Beides im Öl anziehen, bis der Knoblauch leicht Farbe annimmt.
Tomatenstreifen beigeben, nur kurz erhitzen (die Streifen müssen ganz bleiben).
wenig Balsamico-Reduktion
Salz, Pfeffer aus der Mühle
aromatisieren, abschmecken, beiseitestellen.
80 g Mozzarella di Bufala (Büffel-Mozzarella)
in etwa 1 cm dicke Stäbchen schneiden.
4 Tr. Sandwich-Schinken
ein paar Zweige Basilikum, abgezupfte Blättchen
Wasser zum Befeuchten der Teigblätter
2 FÜLLEN/FORMEN:
- 1 Filoteigblatt mit der Spitze nach vorn auf die Arbeitsfläche legen
- 1 Schinken-Tranche in die Mitte legen
- ein paar Basilikumblättchen daraufsetzen
- 2 Mozzarella- und 2 Tomatenstreifen samt etwas Chili und Knoblauch darauflegen
- mit Pfeffer bestreuen
- alles in die Schinken-Tranche einrollen
- untere Ecke des Teigblatts darüber schlagen
- Ecken links und rechts mit wenig Wasser bepinseln, über die Füllung schlagen und etwas andrücken
- oberen Bereich des Teigblatts ebenfalls befeuchten, alles zur oberen Spitze satt aufrollen

Kann bis hierher vorbereitet werden!
Bis zum Frittieren zugedeckt kühl stellen, oder auf Vorrat 2–3 Monate einfrieren.
Frittieröl
3 FERTIGSTELLEN:
Öl auf 180° C erhitzen. Die Temperatur ist erreicht, wenn an einem ins Öl gehaltenen Holzstäbchen kleine Bläschen aufsteigen. Frühlingsrollen 3–4 Minuten knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
wenig scharf
Tipp: diese Art Frühlingsrolle eignet sich eher nicht, statt zu frittieren im Ofen zu backen (meine Erfahrung!).
Jedoch geeignet für die Heissluft-Fritteuse:
Rollen in etwas Öl wenden. 20 Minuten bei 200 °C, nach halber Zeit wenden.
Sehr schön schauen diese Röllchen aus und ich kann mir vorstellen, wie gut sie schmecken, denn ich mag Tomate und Mozzarella in allen Varianten.
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… ich geniesse es total, dass hier das ganze Jahr über Tomaten wachsen!
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Eine tolle Idee! Im Moment (nur) abgespeichert. Ich will vor den Ferien meinen Tiefkühler – zumindest teilweise – leeren bevor ich schon wieder Neues kaufe. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Danke für das Rezept!
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mal eine ganz andere Version der klassischen Frühlingsrollen – bei mir im Tiefkühler wartet bereits seit einiger Zeit Frühlingsrollenteig, um die klassische Füllung zu produzieren, bisher ist dies allerdings noch daran gescheitert, dass ich im Moment keine frischen Sojasprossen auftreiben kann …
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Das gibt bestimmt auch wieder leckere Gerichte, wenn du deinen TK «runterfährst»!
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Das wäre ja dann eine passende Alternative!
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Mist, den Teig haben wir gerade aus dem TK entsorgt, war schon über 3 Jahre alt… Muss ich wohl selbst zur Tat schreiten. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
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FusionRolle „ThaItalia“ oder so 😉 klasse Idee!
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Klar, den Teig kann man natürlich auch selber herstellen.
Falls jedoch wieder mal ein Paket gefrorener Hüllen im TK landet, kann aus restlichen Teigblättern eine knusprige Beilage zu beispielsweise Salaten gebacken werden: Blätter in 5-cm-Quadrate oder Streifen schneiden, in wenig Öl halbschwimmend ausbacken. Oder aus den übrig gebliebenen Blättern einen leckeren Kuchen backen (beides kommt demnächst mal im Blog)!
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Danke – schmeckt auch Klasse!
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Dankeschön für den link 😂
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Gerne und: Ehrensache!!!
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